Der nächste Beitrag aus der Geisterwelle der Asiaten kommt in England ins Kino, hier lagert er schon in den Regalen. Und er tut gut daran, denn was sich da präsentiert, ist zwar hausgemachte, solide Geisterware, aber auch unausgereift und an US-Vorbilder angelehnt.
Diesmal ist es eine fluchbeladene Telefonnummer, die ihren Besitzern meist einen baldigen Tod bringt und die bei einer Journalistin landet, die gerade in Sachen Kinderpornographie einigen Wirbel verursacht hat. Kein Wunder also, daß sie sich die Belästigungen per Telefon verbittet.
Doch alsbald greift der Spukterror um sich und man forscht nach, was sonst noch so los war, mit dem mobilen Dingelchen und erfährt Schreckliches...
Leider ist das nicht deutlich genug ausgearbeitet. Die Recherche der früheren Opfer ist relativ unspannend dahingeschrieben und ganz offensichtlich kriegen die Asiaten ihre weiblichen Helden nicht aus dem kreuzbrav-unterwürfigen Frauenbild heraus, denn jeder Ansatz von Toughheit verkommt hier zu innerer Stille.
Scheinbar zu viel Zeit wird mit dem Schwesterherz der Journalistin und ihrem Mann verbraten, bis erst im letzten Drittel langsam aufgeht, daß sich der Aufhänger der Geschichte genau um diese beiden Personen dreht.
Ebenfalls bedauerlich ist es, daß gewisse Motive recht anheimelnd bei dem Kevin-Bacon-Film „Echoes“ sowie bei „Schatten der Wahrheit“ abgeguckt sind und natürlich ist der Geist am Ende mal wieder ein totes Mädchen, welches nach Rache sinnt und diese dann auch bekommt.
Immerhin weist der Film einige Wendungen und viele falsche Fährten auf, aber wirkliche Klasse kann man dabei nicht entdecken, mehr Thriller mit ein paar Effekten und einer kleinen Geisterpointe im Hintergrund.
Die Leistungen der Akteure sind angemessen und technisch gibt’s nichts zu bemängeln, aber für den Gruselprofi ist das natürlich zu hausbacken und zahm. Aber immerhin nicht ungeschickt gemacht. (6/10)