Review

Kyras Leben verläuft nicht gerade nach Plan. Seit einer Weile ist sie nun schon arbeitslos, da stirbt auch noch ihre Mutter. Dieser traumatische Verlust wirft sie nun endgültig aus der Bahn. Ihre Schulden häufen sich und jeder Tag ist ein neuer Kampf ums Überleben. Zerfressen von Selbstzweifel, isoliert sie sich zusehends. Doch als Kyra schließlich auch noch die Zwangsräumung droht, nimmt sie nochmal all ihre Kraft zusammen, um dem Unheil zu entgehen. Sie löst die Rentenschecks ihrer Mutter ein und täuscht nach außen vor, dass diese noch lebt. Dann lernt sie Doug kennen, ein netter Kerl, der ihr wieder etwas Halt gibt, doch die finanziellen Probleme fressen sie immer mehr auf.


Wo ist Kyra heißt der Film und „Wo ist Michelle Pfeiffers normales Gesicht hin“? stellt sich sofort im Anschluss. Jetzt weiß ich auch, wieso von der Dame in den letzten Jahren nichts mehr zu hören, war. Sie hatte jede Woche einen Termin beim Schönheitschirurgen - allerdings hat der ganz schönen Mist gebaut und sie sieht grausig aus, erinnert fast an Pete Burns von der Band „Dead or Alive“.


Ausgerechnet ihr den immer noch jugendlich wirkenden Kiefer Sutherland zur Seite zu stellen, ist auch nicht gerade geschickt, denn als Paar gehen die beiden beim besten Willen nicht durch.


Nun zum Film selbst. Die grundsätzliche Idee ist nicht schlecht, ich würde sagen sogar eine Geschichte, die so noch nie erzählt wurde. Regisseur Dosumnu begnügt sich allerdings nicht damit ein Sozialdrama zu zeigen, sondern wählt hier einen besonderen Stil.


Normalerweise sind Filme ja so gedreht, das an einem Schauplatz längere Handlungen der Beteiligten zu sehen sind. Er geht einen anderen Weg und setzt seinen Film aus lauter einzelnen Szenen zusammen, die er dann aneinander reiht. Teilweise gehen die auch nur eine Minute.


Das ist natürlich kunstvoll gemacht, nimmt dem Streifen aber auch jegliches Tempo. Wer also einen normalen Unterhaltungsfilm sehen will, wird hier sicher äußerst verdutzt aus der Wäsche schauen, denn das ist WO IST KYRA nicht.


Ich habe keine Probleme mit solch künstlerischen Spielereien, das erklärt aber die vielen Bewertungen im Internet die von „klasse“ bis „sterbenslangweilig“ reichen. Ob man das ganze nicht auch hätte stringenter drehen können ist hier schon die Frage, aber wie gesagt, mich hat das weniger gestört.


Das Ende ist konsequent und leider auch recht traurig, denn man leidet irgendwo schon mit der Protagonistin mit, die wirklich alles versucht ihr Schicksal zu ändern und letztendlich nichts für ihre Situation kann.


WO IST KYRA ist kein reiner Unterhaltungsfilm, sondern hat einen stark künstlerischen Touch, der einige Zuseher verschrecken wird. Daher Geschmackssache.

Details
Ähnliche Filme