6 Below - Verschollen im Schnee (2017)

Aufgeben ist keine Option...24.01.2019

Demnächst soll er vor Gericht, der ehemalige Eishockeyprofi Eric LeMarque, also vorher noch eine Auszeit nehmen, man muß ja schließlich clean sein, wenn man sich wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten hat. Das hilft die Natur, dumm nur, daß der gute Erich als letzte Snowboardabfahrt eine gesperrte schwarze Piste nimmt…und sein Telefon nicht tut…und es furchtbar kalt wird…und auch noch Wölfe des Weges kommen. Tja, die Sierra Nevada ist im Winter eher ungemütlich, da guckt man gerne vom heimischen warmen Sofa zu, wie sich Josh Hartnett in der Hauptrolle mit den Naturgewalten auseinandersetzt.

Ist eine wahre Geschichte!

Das ist natürlich dann dumm, wenn man die realen Ereignisse kennt, denn dann weiß man ja auch, wie die Sache ausgeht. An sich guckt man etwa 70 Minuten einem Mann beim langsamen Kampf gegen den Tod zu, beim Verfaulen aufgrund von Wundbrand, beim Fleischpulen wegen Erfrierung, und man glaubt es nicht, der Mann hat sogar Stücke seines eigenen verwesenden Beins gegessen, weil er einfach nicht aufgeben wollte! Da kannst Du etwas lernen, lieber Leser, vom Durchhalten in harten Situationen, vom einfach immer weitermachen, auch wenn es noch so unsinnig scheint. Oliver Kahn hat es uns auch schon mit Wucht entgegen geschleudert: „weiter, immer weiter“!

So auch hier. Es geht immer noch eine Nacht länger, immer noch eine Erfrierung mehr, immer noch einen Schritt vor den anderen, um am Ende dann ein letztes Ziel zu erreichen, einen Berggipfel, von dem aus vielleicht noch das Radio senden mag, mit dem letzten verbliebenen Akkurest. Hartnett spielt sich hier die Seele aus dem Leib, die Maske regelt den Rest, und so ist man stetig gefesselt von den unfaßbar harten Umständen, von der Ausweglosigkeit, und man fragt sich, wie lange man selbst wohl durchgehalten hätte…kalt und naß…ohne etwas zu essen…ohne einen Plan…und schlafen darf man auch nicht, denn sonst stirbt man wegen Unterkühlung…so müde trotzdem…ach…nur eine kurze Pau…8/10