Im August 1973 wollen in Texas fünf junge Leute zu einem Rockkonzert fahren. Auf einsamer Landstraße lesen sie eine Anhalterin auf, die einen verwirrten Eindruck macht und sich auch prompt kurze Zeit später im Van den Schädel wegpustet. Während drei von der Clique auf Hilfe warten, gehen Erin und ihr Freund zu dem Haus der Hewitts, weil sich dort der Sheriff aufhalten soll. Doch weit gefehlt: ein mit Menschenhaut maskierter Kettensägen-Mörder eilt aus dem Keller und hinter Erin her. Währenddessen trifft der Sheriff am Van ein und entpuppt sich als genau so irre wie „Leatherface“...
Auf den ersten Blick mag man sich daran stören, daß gerade ein solcher filmischer Krachmacher wie Michael „Armageddon“ Bay hier als Produzent fungiert und man einen ausgewiesenen Werbespot-Regisseur hinter die Kamera gesetzt hat, um ein Remake einer fast schon monolithischen Horrorfilm-Perle auf die Beine zu stellen. Doch das, was man schlußendlich vorgesetzt bekommt, läßt nur folgenden Schluß zu: Hut ab! Marcus Nispels „Texas Chainsaw Massacre“ ist ein grimmiger, düsterer Splatterfilm, der es zu Recht verdient, neben dem Original zu bestehen. Selbst wer Tobe Hoopers Meisterwerk über alles schätzt, wird nicht umhinkommen zuzugeben, daß die (optische) Modernisierung des Stoffes rundum gelungen ist (Die Story an sich ist nur um einige kleine Facetten verändert worden). Nach den vielen „TCM“-Sequels, die nie und nimmer die Atmosphäre des Originals erreichen konnten, wird hier bierernst und ohne Ironie wieder eine Achterbahnfahrt intoniert, die es heutigen Horrorfilmfans ermöglicht, jenes Gefühl zu erleben, welches man Mitte/Ende der 1970er-Jahre bei den damals noch legalen Vorstellungen von „Blutgericht in Texas“ erleben durfte: Terror pur. Auf DVD 16:9. Alternativtitel: „Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre“. Mit Jessica Biel, Eric Balfour, Jonathan Tucker, R. Lee Ermey u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin