Review

Ein Remake zum berühmten „Texas Chainsaw Massacre"..........die Erwartungen sind da verständlicherweise sehr hoch! Kann man dieser Anforderung überhaupt gerecht werden?! Nach Sichtung dieses Films muss ich sagen: Ja, das hat ganz gut hingehauen!


Die Story ist im Wesentlichen mit der des Originals identisch, jedoch ist positiv zu vermerken, dass hier auch eigene Ideen eingebaut sind. Es handelt sich also nicht um ein 1:1 Remake wie beispielsweise „Die Rückkehr der Piranhas" (1995) zu Joe Dantes Original.

Fünf junge Leute (u.a. Jessica Biel) sind auf dem Weg zu einem Konzert. Das kommt einem ja schon sehr bekannt vor. Doch eine Anhalterin, die den Wagen schon bald mit ihrem Gehirn schmücken wird, macht aus der ursprünglichen Reise einen Ausflug ins Grauen!

Die ganze Gegend und der Look des Films sind richtig schön düster und dreckig geraten, wie man es vom Original noch kennt. Unendliche Weiten der texanischen Landschaft, verlassene Mühlen und Gebäude, seltsame und „kranke" Gegenstände überall verteilt.........ja, es wird durchaus die liebgewonnene Atmosphäre des Originals aufgebaut! Der größte Schwachpunkt des Films für mich ist allerdings, dass zu wenig Handlungen im Haus der Psychofamilie stattfinden. Im Keller werden zwar diverse Foltereien gezeigt, jedoch meine ich eher sowas wie die Tischszene aus dem Original oder sowas wie eine „hausinterne" Jagd auf Opfer bzw. die Mitglieder der Familie (wie in „Muttertag" beispielsweise). Hier hätte man sich wesentlich mehr austoben sollen und dafür etwas Laufzeit aus der ersten Filmhälfte kürzen sollen. Das hat mir sehr gefehlt und verhindert hier eine höhere Wertung.
Gewalttechnisch geht hier erwartungsgemäß natürlich etwas mehr die Post ab als in Tobe Hoopers Version. Jedoch wird hier bei weitem nicht übertrieben, wie es eher in „Texas Chainsaw Massacre: The Beginning" der Fall war (nicht dass es dort deplaziert ist, ganz im Gegenteil. Da entspricht das Aufkommen der graphischen Gewalteffekte schon eher einem Kettensägenmassaker), doch da der 1974er-Film noch gänzlich ohne Blut auskam, finde ich es hier passend, auch das Remake nicht mit Blut zu überladen. Auch wenn solche Szenen wie oben beschrieben hier vermisst werden, überwiegt der Psycho-Anteil gegenüber den bloßen Gewalteffekten und wird in der Hinsicht dem Original auch gerecht.
Jessica Biel spielt die Rolle als Heldin jedenfalls sehr gut und sie war eine sehr gute Wahl dafür!
Auf Seiten der Psychofamilie hätten wir als Prominenz noch R. Lee Ermey („Full Metal Jacket", 1987) zu verzeichnen, der wie gewohnt ein klasse Schauspiel aufzieht.
Ganz vergleichen kann man die beiden Filme ohnehin nicht, dafür liegt zu viel Zeit zwischen den Machwerken. Marcus Nispels Neuinterpretation stellt eben die Hochglanz-Version in der heutigen Zeit dar und wem das gar nicht ins Konzept passt, muss ihn ja auch nicht anschauen oder in die Sammlung stellen. Meine umfasst jedenfalls alle Teile dieser Filmreihe, und zwar neu und alt!

Fazit: Hochwertiges Remake, das vieles richtig macht, allerdings auch leichte Schwächen enthält. Man darf auch mal die Vergleiche zu den alten Filmen ruhen lassen und einfach unvoreingenommen diesen Horrorfilm anschauen!

8/10 Punkten

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