Fünf Jugendliche fahren ausgelassen durch die Pampa und nehmen freundlicherweise ein etwas verstörtes Mädel mit. Das Mädel dreht wenig später durch und knallt sich mit einer Knarre, die sie sich aus dem Schritt zieht, ein anschauliches Loch in den Schädel. Natürlich entbrennt erstmal eine heilose Panik im Wagen und man beschließt, den Vorfall dem hiesigen Polizisten zu melden. Dieser lässt etwas auf sich warten und die Bande forscht ein wenig in der Umgebung. In einem Haus in der Nähe lauert jedoch ein nicht zu unterschätzendes Übel: Leatherface. Ein echt verkommener Knilch, der mit seiner Kettensäge gerne unschuldige Jugendliche jagt, die Sündenböcke für das in seiner Jugend an ihm praktizierten Mobbing darstellen (er hat nämlich ein gar nicht hübsches Gesicht!). Jedenfalls findet die Hetzjagd schon bald ihren Anfang...
Das Remake von Tobe Hoopers Klassiker orientiert sich strikt am Original, ist aber doch um einiges besser inszeniert. Dass merkt man schon an der sonnig-goldenen Farbe, in die das Bild in der ersten Hälfte des Films getunkt ist. Das hilft dem Film, eine morbide Südstaatenatmosphäre aufzubauen. Später bricht dann aber etwas plötzlich und plump die Nacht herein. Ansonsten gibt es variantenreiche Kamerawinkel und schicke, hollywoodartige Kamerafahrten. Die Kamera ist zwar nicht wie bei Ryuhei Kitamuras "Versus" ständig in Bewegung, trotzdem machen sich jene Fahrten wirklich gut.
Ein Schwachpunkt des Films ist natürlich die facettenarme Geschichte. Wenn man sich darauf einlässt, macht zwar der Adrenalinrausch in der zweiten Hälfte des Films schon was wett und davor ist die Atmosphäre auch nicht gerade unspannend, doch trotzdem finden sich einige Längen an. Schlimm wird es aber, wenn man eine gewisse Distanz zum Film aufbaut, denn dann kristallisiert sich aus dem vermeintlich versprühten Adrenalincharme tatsächlich eine ziemlich träge, inhaltslose Suppe heraus.
Man kann das natürlich sehen, wie man will, aber wie man es auch betrachtet, so passen die platten Charaktere in eine derart eindimensionale Geschichte gut hinein. Deswegen ist auch nichts an den Darstellern auszusetzen, die das Kreischen und Flennen gut beherrschen. Ich lass es mir auch nicht nehmen, Jessica Biel gesondert zu erwähnen, da sie es mit zwei wichtigen Dingen schafft, den Film einigermaßen über seine dümmliche Geschichte hin zu tragen. Gerade wenn sie rennt oder ihr niedliches Oberteil vom Regen durchtränkt ist, überzeugen mich diese guten Eigenschaften um so mehr. Nur Leatherface beeindruckt das wenig.
Der Film bietet eine tolle Spannung, wenn man sich auf darauf einlässt, ansonsten aber nicht viel mehr. Trotzdem besser als das Original!