Die beiden Freunde Devon und Jamal posten auf einem Youtube-Kanal selbstgemachte Horrorvideos. Um aber so richtig berühmt zu werden, kommt Devon auf die bescheuerte Idee, Ausschau nach echten Monstern zu halten, denn er glaubt fest daran, dass es sie tatsächlich gibt. So gibt man eine Anzeige auf, auf die sich doch tatsächlich ein Gestaltenwandler, eine Vampirin und ein asiatischer Geist melden – jedenfalls behaupten dies die entsprechenden Personen. In einem verlassenen alten Haus will man die drei interviewen…
Mit „The Monster Project“ erlebt der geneigte Zuschauer eine neuerliche Achterbahnfahrt innerhalb des Found-Footage-Subgenres – und zwar nicht nur inhaltlich sondern auch formal. Wer sich als Fan von unscharfen, ständig verwackelten Videoaufnahmen sieht, der sollte ungefragt zu Victor Mathieus Langfilmdebüt greifen, denn kurz vor der Mittelmarke startet „The Monster Project“ diesbezüglich mächtig durch und es setzt besagte Achterbahnfahrt ein: der Magen hebt und senkt sich angesichts der schwindelerregend taumeligen Kamerafahrten; Orientierung gibt es kaum noch, denn der Überblick ist eh längst in der verbreiteten Hektik verloren gegangen. Nun ja, da verpufft so mancher Jump Scare angesichts des Kameragezappels. Doch auch inhaltlich geht es hoch und runter: während der Anfang recht witzig geraten ist, man sich sogar über selbstgedrehte Fake-Videos lustig macht und man als geübter Zuschauer ahnt, wohin die Reise mit den drei eingeladenen „Gästen“ gehen wird, setzt mit der stilistischen Hektik auch gähnende Langeweile ein, denn Victor Mathieu präsentiert nichts, was man nicht bereits von woanders her kennt, und legt zudem noch seinen Protagonisten echt nervende Dialogzeilen in den Mund. Monster, Masken und (recht unblutiges) Treiben kann man dann noch nicht einmal genießen, denn dazu huscht alles viel zu schnell an den Augen des Publikums vorbei. Irgendwie schade, denn die Grundidee an sich versprach viel mehr. Bildformat: 1,78:1. Mit Toby Hemingway, Justin Bruening, Murielle Zuker, Jamal Quezaire u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin