2018 und Wackelbilder in Form von Found Footage, - echt jetzt?!?
Das seit der Reihe um „Paranormal Activity“ totgeglaubte Subgenre kommt immer mal wieder mit kleinen Gehversuchen um die Ecke, doch innovative Werke werden schon aufgrund der immer selben Herangehensweise seltener.
Da bildet das Langfilmdebüt von Victor Mathieu leider keine Ausnahme.
Um für ihren Online-Horror-Kanal per Klicks die Kassen klingeln zu lassen, wollen Devon, Jamal, Murielle und Bryan bei kompletter Mondfinsternis drei echte Monster in einem einsam gelegenen Haus treffen: Einen indianischen Gestaltwandler, eine Tattoo-Vampirin und ein japanisches Mädchen, das von einem Dämon besessen ist. Doch nach den ersten Interviews gerät das Treiben außer Kontrolle…
Etwas Stichelei gegenüber der schnellen Mark auf Videokanälen, einschließlich einer gewissen Geltungssucht ist zwar auszumachen, doch die erste Filmhälfte zieht sich elendig.
Ex-Alki Bryan führt Videotagebuch und feiert später Geburtstag, wo er sich mehr von Murielle erhofft. Die wiederum ist vom überraschten Aufkreuzen ihres Ex Devon verärgert, der das Projekt anleiert und auf technische Hilfe angewiesen ist. Handkameraaufnahmen, die weder einen optischen Reiz bilden, noch die Figuren interessant erscheinen lassen.
Erste kurze Actioneinlagen werden erst nach Minute 55 verzeichnet und ab da wird das Treiben zusehends hektischer und unübersichtlicher, zumal der Nachtsichtmodus mit geringen Kontrasten einhergeht und zusätzliche Störsignale für Unruhe sorgen.
Mehr als plötzlich vor der Linse auftauchende Fratzen und ein paar telepathisch veranlasste Wuchtbewegungen sind hier nicht auszumachen. Die Mutanten mit weißen Kontaktlinsen schüren kaum Stimmung und auch beim asiatischen Mädchen, das mit dem Rücken zur Kamera steht, ist erahnbar, wie sich der darauf folgende Moment gestalten dürfte, - und das gleich mehrere Male.
Gruselstimmung will bei alledem nicht aufkommen und auch ein finaler Twist führt keine positiven Auswirkungen herbei, - er sorgt eher für unnötige Logiklöcher und kleinere Fragezeichen. Das ist schade für einige überdurchschnittlich performende Mimen wie Toby Hemingway als melancholischer Bryan und Justin Bruening als enthusiastischer Projektleiter und den eigentlich unnötigen, jedoch dezent eingesetzten Score.
Während die erste Hälfte mit Beziehungsgedöns und zuviel Drumherum anödet, werden im zweiten Teil die gängigen Geisterbahneffekte aufgefahren, die seit den frühen 2000ern schon nicht mehr neu sind, zumal die überaus dünne Story eher 80er ist.
Vielleicht ist Found Footage wirklich tot, zumindest untermauert das die Einfallslosigkeit von „The Monster Project“ in nahezu allen Belangen.
3,5 von 10