Matt Damon will nach Aruba…28.01.2019
Amerika, in den fünfziger Jahren. In Suburbicon, einer Reißbrettvorstadt, ist alles ganz prima. Schöne Häuschen, weiße Bewohner, man kennt sich, jeder hat Kinder, einen Gartenzaun, der Postbote begrüßt alle freundlich, wunderbar friedlich, eine perfekte Gemeinschaft. Bis eine schwarze Familie neu hinzukommt. Die, so sind sich schnell alle einig, gehört hier nicht hin, und man unternimmt auch etwas dagegen. Zugleich geschieht ein Mord: die behinderte Ehefrau von Gardner Lodge wird ermordet, während die Familie überfallen wird. Was ist los in Suburbicon? Und wieso zieht die Schwester der Toten so rasch ins Haus der Lodges ein, wo sich Gardner Logde ohnehin schon sehr merkwürdig verhält? Die Ereignisse eskalieren, die Übergriffe auf die schwarze Familie mehren sich, während die Polizei im fall der Lodges bohrende Fragen stellt…
Leider will man hier zwei Filme zum Preis von einem verkaufen
Regie führt George Clooney, und der kann nichts dafür, daß sich das Drehbuch der Coens nicht entscheiden kann, wem man nun zentral die Aufmerksamkeit widmet. Mit den Augen der neutralen Kritik betrachtet, ist die Story um die schwarzen Neueinwohner nur anfangs gleichberechtigt, und auf die Ereignisse rund um die Familie Lodge hat sie überhaupt keinen Einfluß. Das ist sehr schade, denn so wird die Mordgeschichte immer wieder unterbrochen, aber nicht so ausreichend, daß man über diesen Handlungsstrang mehr wissen will. Man hätte ihn hier auch einfach weglassen und in einem anderen Film rund um die heile Vorstadtwelt passend umsetzen können. So ist dieser Teil des Films zwar nett, aber unausgegoren, schade angesichts der Möglichkeiten, die diese Ereignisse bieten könnten.
Zum Glück aber haben wir ja ein weiters Pfund neben Clooney und den Coens, mit dem der Film wuchern kann, und das ist wieder einmal Matt Damon. Die Krimigeschichte rund um seine Figur ist zwar nicht neu, wird aber perfide ausgebreitet, mitsamt Versicherungsbetrug, Polizeidruck und unzufriedenen Mitwissern. Damon verzieht hier den Film über keine Miene, nicht einmal dann, als er seinem Sohn schildert, daß dieser wohl auch Opfer eines weiteren Einbruchs werden könnte, wenn er nicht mitspielt. Das ist alles sehr böse und typisch Coens, spannend und faszinierend anzusehen, mit wohlfeilen Dialogen ausgestattet, böse bis zum Schluß. Kurzum, dieser Part des Films verdient die Höchstnote, man macht aber leider den Fehler, durch die Rassengeschichte einfach zu viel zu wollen, dann aber nicht zu können. Somit in Summe mit der Bitte um ein Sequel 8/10.