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iHaveCNit: Flashback 2017: Good Time (2017)

Als 7. Film aus dem letzten Jahr, den ich dieses Jahr unbedingt nachholen wollte, stand nun „Good Time“ an. Der neueste Film der Safdie-Brüder Joshua und Ben mit Robert Pattinson in der Hauptrolle ist ein Genre-Reißer der besten Sorte und wie man ihn leider viel zu selten bekommt. Und für mich ist er bisher der beste Film in meiner diesjährigen Kategorie „Flashback 2017“.

Constantine und Nikolas sind Brüder. Nikolas ist geistig benachteiligt. Beide führen einen Bankraub aus, der vollständig in die Hose geht. Bei der Flucht wird Nikolas gefasst und Constantine befindet sich auf freiem Fuß. Während seiner Flucht will Nikolas nur eines – seinen Bruder wieder aus dem Knast holen. Doch das führt in auf eine chaotische Reise durchs nächtliche New York wo nicht klar ist, ob er sich seinem Bruder annähert oder sein Bruder für ihn unerreichbar bleibt.

„Good Time“ beschert einem eine richtig gute Zeit, wenn man sich für solche Thriller interessiert, die Charaktere und ein Milieu so authentisch, rau und dreckig inszeniert, dass es einem wie die Realität vorkommen kann. „Good Time“ ist ein Film, der auch hätte von einem Refn inszeniert hätte sein können – ich konnte in dem Film definitiv einiges an Pusher entdecken. Gerade die Arbeit mit Handkamera, leicht verwackelter und unscharfer Optik verpasst dem Film einen unglaublich tollen und atmosphärisch passenden Look, genau wie dieser Elektro-Score im Hintergrund. Für alle, denen Robert Pattinson in seinen Rollen bei Harry Potter und Twilight zu blutleer war, bekommt hier die wohl beste Leistung von Pattinson überhaupt. Gerade seinen Leidensweg zu erleben, wie er sich immer weiter ins Chaos reitet und falsche Entscheidungen trifft und er es schafft für seinen Assi-Charakter eine Form der Symphatie zu entwickeln, gerade durch die Liebe zu seinem Bruder ist unfassbar stark. „Good Time“ hätte in seinen 102 Minuten etwas gestrafft werden können, da es leider im Mittelteil zu einem kleinen Hänger kommt. Aber der Film schafft es sich aufzurappeln und den Sog, den er am Anfang bei mir entwickelt hat, wieder aufzubauen. „Good Time“ war für den Genuß des Films auf jeden Fall Programm.

„Good Time“ - My First Look – 9/10 Punkte.

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