Review
von Leimbacher-Mario
Another Wolf Bites The Frust
Den ersten „Wolfcop“ mochte ich, jedoch waren meine Erwartungen an ihn und seine köstliche Grundidee wohl etwas zu hoch, da er mich weder umgehauen hat noch ich unbedingt das Gefühl hatte, dass er in meine Sammlung sollte. In meiner Erinnerung musste man ihn sich eher etwas schöntrinken statt automatisch eine echt gute Zeit zu haben. Doch bei einer Fortsetzung kann man ja aus den Fehlern seines Erstlings lernen, oder? Handlung: der Wolfcop ist mittlerweile zum Aushängeschild und Mythos in seiner kanadischen Heimatstadt geworden - doch nun bekommt er es mit dem ausgeklügelten Plan eines exzentrischen Millionärs zu tun, der mithilfe eines seltsamen Bieres/Stouts schleimige, kleine Wesen aus den Bäuchen jedes Trinkers wachsen lassen will...
Für Fans des Vorgängers, der ja definitiv zu einem zumindest kleinen Kulthit avanciert ist, ist „Another Wolfcop“ natürlich genau das, was der Titel verspricht, macht er genau da weiter, wo der erste Teil aufgehört hat. Der Splatterstoff ist befriedigend, es gibt den gut aufgelegten Kevin Smith in einer Nebenrolle, Ahornblätter bzw. der kanadische Spirit sprießen aus jeder Pore und es gibt dieses Mal sogar eine weibliche Gespielin für den alkoholabhängigen Cop & Lykanthropen - natürlich inklusive wilder Sexszene. Außerdem wurde gefühlt der (noch immer angesagte und von mir gerne gesehene) 80er-Trash-Vibe noch etwas mehr aufgedreht, die Synthies pumpen gut durchs Zimmer und über die knackig-kurze Laufzeit beschwert sich hier sicher auch keiner. Und dennoch wird man die ganze Zeit das Gefühl nicht los, dass hier noch mehr drin wäre, dass man noch immer (sicher auch budgetbedingt) etwas auf der Bremse steht, dass das Ding (trotz 3 Jahre Wartezeit) ein Stück gehetzt rausgehauen wurde und dass ein dritter Wolfcop, sollte er denn irgendwann kommen, endlich mal All-In gehen muss. Dann hätte man eine durchaus akzeptable bis starke Trilogie. Bei dem zweiten Teil, der insgesamt für mich auf dem Niveau des Vorgängers spielt, vielleicht minimal drüber, funktionieren einfach zu viele Gags nicht (z.B. fast alle über den Buddy mit dem „sprechenden Penis“) und man merkt, dass Lowell Dean und sein Team hier leider doch nie ganz auf dem Niveau der Astron-6-Grosstaten oder „Kung Fury“ ankommen. Gut. Leider nie geil.
Fazit: mehr Splatter, mehr Wölfe, mehr Cops, mehr Retro, mehr Eis(hockey), mehr Wahnsinn, mehr Kanada, sogar Kevin Smith ist dabei - und doch hinkt die haarige Chose noch immer seinem Potenzial etwas hinterher... Seicht, saftig, solide spaßig. Haarig und fahrig.