Erster Weltkrieg, Westfront 1916: Weil sie im schweren Sperrfeuer nicht aus ihren Stellungen zum Agriff hinauskamen, soll an drei zufällig ausgewählten französischen Soldaten ein Exempel wegen Befehlsverweigerung statuiert werden
"Wege zum Ruhm" ist ein beeindruckendes Plädoyer gegen den Wahnsinn des ersten Weltkrieges, zeigt in schlichten S/W-Bildern ein teilweise fast schon groteskes kammerspiel-ähnliches Gerichtbarkeits-Drama um gänzlich verloren gegangene Werte wie Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Mitgefühl. Kubrick bleibt dabei seiner Linie treu, zieht die Geschichte bis zum erschütternden Ende durch und lässt im abschliessenden Gespräch zwischen Verteidiger und General noch unendlich tiefere moralische Abgründe aufbrechen, als man je erwartet hätte. Das sinnlose Sterben geht weiter in einem Krieg mit absurden Zielen - dies bringt die letzte Szene des Filmes noch einmal sehr treffend zum Ausdruck. Hier gibt es kein Happyend, vielmehr scheint zum Ende jede Hoffnung wie ausgelöscht.
Kritik könnte man an der relativen Einfachheit des Falles und der Kürze der Verhandlung üben. Sicherlich unterstreicht dergezeigte Verlauf die absolute Willkür eindrucksvoll, allerdings wäre diese auch in einem schwierigeren Fall umsetzbar gewesen. Vielleicht hat es sich Kubrick hier doch etwas zu einfach gemacht - auch wenn die Kernaussage ihre Wirkung erzielt.
"Wege des Ruhms" ist keinesfalls als reinrassiger Kriegsfilm zu sehen. Überhaupt ist der äußere Unterhaltungswert eher gering. Die Effekte und Kriegsszenen sind minimal, die Ausstattung und Optik zweckmäßig schlicht, frei von Kamera-Spiellerreien und Schnickschnack. Kubricks Lehrstück überzeugt durch seine inneren Werte, das tolle Spiel seiner Darsteller rund um Kirk Douglas sowie den bleibenden Eindruck, den er hinterlässt.
Der Inbegriff des Antikriegsfilms, überraschend kurz, dafür nicht minder beeindruckend!