Allein die ersten fünf Minuten sind Nervenkitzel pur: Wenn die süße kleine Stephanie sich im Mixer einen Smoothie macht, hinter ihr auf dem Boden die Scherben des heruntergefallenen Einmachglases, sie barfuß, eine Hand im laufenden Mixer, dessen Messer blockieren...
Überhaupt lebt der Film vor allem von seiner Atmosphäre und der bezaubernden Shree Crooks in der Titelrolle. STEPHANIE lässt sich – und uns – Zeit, baut jedoch von Beginn an Spannung auf und enthüllt seine Mysterien nach und nach mit interessanten, schlüssigen Wendungen. Teilweise scheint der Film sogar Setting (und Sounddesign) des ein Jahr später gedrehten A QUIET PLACE vorwegzunehmen.
Akiva Goldsman hat als Autor und Produzent schon jede Menge Mainstreamschrott verbrochen, darunter BATMAN & ROBIN, I AM LEGEND und THE DARK TOWER. Als Regisseur mit fremdem Drehbuch macht er hier jedoch vieles richtig, konzentriert sich auf die Beziehungen der wenigen handelnden Personen und entwickelt zwischen ihnen eine solche Intimität, dass man später körperlich mit ihnen mitleidet, er findet starke Bilder und geht vorbildlich mit seinem limitierten Blumhouse-Budget um, nur am Schluss wäre mal wieder weniger (CGI) mehr gewesen.
Ein kleiner feiner Überraschungshit, der seine mittelmäßige IMDb-Bewertung nicht verdient hat und über den man im Vorfeld möglichst wenig wissen sollte, nicht mal seinen spoilernden deutschen Verleihtitel.