Review

Ocean's Eleven in Hillbilly...06.05.2018

Arbeit weg, Bein kaputt, geschieden, Bruder hat den Arm im Krieg verloren und das Pech scheint ihm auch an den Schuhen zu kleben...West Virginia ist die Heimat von Jimmy Logan, und da ist nicht viel los. Also rasch einen Plan geschmiedet, eine Truppe zusammengeholt und die örtliche Nascar-Rennbahn clever ausgeraubt. So clever, daß auch wirklich alles klappt, aber das kennen wir ja von George Clooney und seinen Kumpels, gleicher Regisseur - aber andere Liga. Hier nämlich wird so wie im Vorbild ein cleverer Coup ausbaldowert, dazu ein paar Fallstricke beiseite geräumt, man hat schräge Figuren an Bord (Joe Bang – Daniel Craig macht noch am meisten Spaß ), aber so richtig Freude kommt nicht auf.

Liegt vielleicht daran, daß man das schon einmal genau so nur eben in viel besser gesehen hat. Klar, die Darsteller sind alle in Ordnung, die Dialoge fein geschrieben, was dem Film aber wirklich fehlt ist Drive. Der Raubzug ist zu keiner Zeit wirklich spannend, man weiß von Beginn an, daß hier alles klar geht, und weil das so ist, konzentriert man sich auf die restlichen Details...und da ist eben nicht viel zu holen. Am meisten nervt obendrein der Soundtrack, John Denver und Konsorten kann ich einfach nicht ab...

Ist der Film also ein Totalausfall? Nein, das sicher nicht, aber er verschwendet viel Laufzeit mit nichtigen Nebenschauplätzen und zweckfreien Details. Und wer Laufzeit verschwendet, erzeugt Langeweile, verschwendet zudem auch meine Lebenszeit. Das mag ich nicht, ich hätte mir hier angesichts der wirklich guten Darstellerschar einfach einen Zacken mehr Spannung, Witz und Tempo gewünscht...aber bekommen habe ich eine Hinterwäldler-Räuberplatte, die zwar ganz nett anzusehen ist, aber keine bleibende Wirkung hat. Fernsehniveau, daher gerade noch 6/10.

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