Anfang der Siebziger steckte das Subgenre des Okö-Horrors noch in den Kinderschuhen, während Alt-Mime Ray Milland bereits einige Jahre herausgewachsen war und eine undankbare Rolle im Rolli annahm. Das Endprodukt ist ein ziemlicher Exploitation-Trash, dem für seine Umweltbotschaft eine Giftsprühflasche und eine leere Plastiktüte im Sumpf langt.
Smith (Sam Elliott) ist freier Pressefotograf und dokumentiert Viecher und Umweltschäden in einem Sumpfgebiet, als er mit seinem Kanu per Motorboot zum Kentern gebracht wird. Als Entschädigung wird er zum Familiensitz auf die Insel Crocket-Land eingeladen, wo der Patriarch Jason (Ray Milland) seine eigene Geburtstagsfeier vorbereiten lässt. Den zahlreichen Familienmitgliedern geht zwar das massive Quaken der ungewöhnlich vielen Frösche auf den Geist, doch noch sind alle Gäste am Leben...
Eine Steigerung des vorliegenden Humbugs wäre gewesen, das Cover in die Tat umzusetzen, indem Riesenfrösche Menschen verspeisen, obgleich sie augenscheinlich keine zwei Kiefer besitzen, was definitiv für Lacher gesorgt hätte. So ist´s aber auch ganz spaßig, denn die Kröten delegieren per Telepathie offenbar alle anderen Bewohner des Sumpfgebietes, was schließlich dazu führt, dass Salamander in einem Gewächshaus Giftflaschen umstoßen, Taranteln kollektiv angreifen, ein Alligator mit einem Glatzkopf einen Todestanz im Wasser vollführt und Blutegel eine alte Dame ansaugen, von der ihnen wahrscheinlich schlecht wird, was man aber nicht sieht.
Viele Viecher hat Regisseur George McCowan für seinen Tierhorror eingefangen, gerne auch mal in Nahaufnahme und wenn die Titelgebenden nicht ganz nach Drehbuch performen, landet auch mal ein Frosch auf dem Plattenteller vom Griesgram oder es werden ein paar Unken auf der Wiese ausgesetzt, eine Schlange im Kronleuchter platziert oder ein Skorpion auf der Handinnenfläche eines Nebendarstellers abgelegt. Insgesamt spielen die Tiere über weite Teile besser mit als die Mimen, welche entweder gnadenlos overacten oder hölzern irgendwelche Alltagsrituale herunterleiern, was allerdings zu den nichtigen Figuren des Klischeekabinetts passt. Da macht auch Milland als alter Nörgler und ruppiger Kauz keine Ausnahme, denn ein Sympathieträger ist da ohnehin schwer auszumachen, mal abgesehen von den Salamandern.
Warum die Natur im Kollektiv zurückschlägt, leuchtet zwar nicht wirklich ein und weshalb ausgerechnet Frösche, die nur selten aus der Froschperspektive abgelichtet werden, zur eigentlichen Bedrohung auserkoren wurden auch nicht, doch im Verlauf fördert das halbwegs temporeiche Ableben ein paar recht amüsante Momente zutage, während der Score passabel antreibt, wenn er nicht gerade mit zeitgenössischen Effekten herumspielt.
Am Ende verlassen die Ratten das sinkende Schiff und Milland erfährt, wo der Frosch die Locken hat, wobei der zuvor von ihm eingenommene Single Malt nicht unerheblich beitragen dürfte. Spannend wird das Ganze natürlich nie, aber die merkwürdige Atmosphäre hat zwischenzeitlich etwas, die Tieraufnahmen machen Freude, die unbeholfen gefilmten Attacken auch, lediglich der erhobene Zeigefinger nervt ein wenig.
Für Trashfans also durchaus ein Vergnügen mit seichtem 70er Charme, eingefleischte Tierhorrorfans dürften indes von der billigen Machart und der hanebüchenen bis völlig unausgegorenen Geschichte abgeschreckt werden.
6 von 10