Im Film geht ein Bankraub eigentlich immer schief, denn ansonsten würde das Böse siegen, mindestens eines der Zehn Gebote gebrochen und dem Publikum eine fragwürdige Moral vorgegaukelt. Auf dem Papier klingt der Genremix aus Heist-Movie und Spukfilm durchaus verheißungsvoll, doch Regisseur Dan Bush vermag aus beiden Ebenen keine runde Einheit zu basteln.
Die beiden Schwestern Vee (Taryn Manning) und Leah (Francesca Eastwood) wollen ihrem Bruder Michael (Scott Haze) aus der finanziellen Patsche helfen und so überfallen sie mit zwei weiteren Helfern eine Bank. Als sich die fünf mit ihrer geringen Beute nicht zufrieden geben wollen, offenbart der stellvertretende Direktor (James Franco), dass die Millionen in einem Safe im Keller stecken. Hier stoßen die Bankräuber jedoch auf etwas anderes als Geld…
Das Treiben steigt mit den Vorbereitungen zum Überfall ein, was ein ordentliches Timing aufweist und dem Geschehen in der Bank eine gewisse Grundspannung verleit: Wer lenkt wen ab, wer spielt welche Rolle und inwieweit steht der Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei ein paar Ecken weiter im Zusammenhang mit dem Coup?
Es ist eine gewisse Dynamik im Spiel, es ergeben sich minimale Zwists innerhalb der Verbrechergruppe, doch als es hinab in die Kellerräume geht, fällt zeitgleich der Spannungslevel.
Zudem wird schlagartig das Genre gewechselt, was im Prinzip für Überraschungen und unerwartete Entwicklungen spricht. Doch im Bereich des Geisterhorrors ist den Machern offenbar nicht allzu viel eingefallen, was sich nicht nur an den einfallslosen Aufmachungen des Übersinnlichen manifestiert. Die wenigen Gewalteinlagen rechtfertigen durchaus die FSK16, zumal die Ausleuchtung in den Kellerräumen oftmals nicht ideal ist.
Zwar wird noch ein passabler Twist nachgeschoben, doch mit etwas Beobachtungsgabe ist dieser bereits weit im Vorfeld auszumachen, während die finale Szene völlig überflüssig ist und zudem fast gar keinen Sinn ergibt.
Darstellerisch wird dem schwachen Drehbuch ein wenig entgegen gewirkt, obgleich James Franco die meiste Zeit mit nur einem Gesichtsausdruck in der Ecke hockt. Speziell Francesca Eastwood steuert aufgrund einiger feiner Nuancen ein wenig Tiefgang bei und auch Scott Haze erhält ein wenig Raum für ambivalente Eigenheiten. Manning performt okay, muss sich jedoch mit einer schnodderigen Figur begnügen, während der Rest zumindest nicht übel performt.
Letztlich gelingt es der Erzählung nicht, aus den beiden Ansätzen eine in sich fließende Angelegenheit zu zaubern. Bei den Örtlichkeiten hat man stets den Eindruck, dass an zwei völlig unterschiedlichen Drehorten operiert wurde, da Keller und Erdgeschoss zu keiner Zeit eine glaubhafte Verbindung aufweisen. Demgegenüber schürt das flotte Erzähltempo innerhalb der 91 Minuten Laufzeit ein wenig Kurzweil, doch in Sachen Spannung, Atmosphäre und Storyverlauf bleibt der Streifen deutlich hinter den Erwartungen der einladenden Prämisse zurück.
5,5 von 10