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Es kommt selten vor, dass sich ein Regisseur mit seinem Debütfilm auf Anhieb in die Eliteklasse in diesem Berufsbild katapultiert. Sam Mendez ist dieses Kunststück mit „American Beauty“ gelungen.

Seine Familientragikomödie hält endlich einmal – im Gegensatz zu den meisten anderen Filmen aus der Traumfabrik Hollywood – der ungeschminkten Gesellschaft den Spiegel vor.

Auch wenn nach aussen hin das Leben der Familie Burnham harmonisch erscheint, brodelt es untergründig mächtig im Zusammenleben der dreiköpfigen Familie. Den ultimativen Vulkanausbruch in dieser Beziehung beschwört Familienvater Lester hervor, indem er seinen Job kündigt und als Servicekraft in einem Fastfood-Restaurant beginnt. Angetrieben von seiner frischen Verliebtheit in die Freundin seiner minderjährigen Tochter ändert er seinen Lebensstil ins Extreme ab, nur um seiner neuen Liebe zu imponieren.

Lester wagt also den Schritt, den sich viele evtl. wünschen, die wenigsten jedoch endgültig machen: er bricht aus den öden Schienen des Spiessertums aus und tut nur noch das, was ihm Spass macht: Sex & Drugs & Rock’n’Roll (naja, im weitesten Sinne). Die Mischung aus Ironie und Tragik verschafft dem Film eine Stimmung, die wohl jedem Zuschauer unvergesslich bleibt. Die schauspielerische Leistung (vor allen Dingen von Kevin Spacey & Annette Benning) ist auf einem beachtlichen Niveau, so dass er kaum verwunderlich ist, dass dieser Streifen 5 Oscars abgeräumt hat.

Nicht nur von der Academy, sondern auch von mir: 10 von 10 Punkten!!!

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