Review

Do you like fairy tales? The battlefield has its fair share of legends. One of which is the Legend of the Reborn Ghost.

Auf seine spezielle Art und Weise Vorläufer und Ergänzung zu One Percenter (2023), eine nahezu gleiche Thematik, selber Hauptdarsteller, ein anderweitiges Herangehen, eine differenzierte Sichtweise. Betrachtet wird in beiden Filmen, die jeweils eine unterschiedliche Crew hinter der Kamera haben, die Mission eines Mannes, sein Kampf um eine gewisse Überzeugung, hier religiös fast angelegt, dort auf jeden Fall auch obsessiv, selbst die Mittel und das Ziel sind dieselben, die Methodik der Person, aber nicht die Arbeit von Drehbuch und Regie. Während One Percenter als Grundlage der Prämisse das Zusammentreffen von gefährlichen Naturen auf einem Filmset nimmt und das Einschreiten eines der Darsteller, der dann quasi den Dreh im Dreh erlebt, verweigert sich Re:Born noch der Doppeldeutigkeit und auch dem zuweilen humoristischen Umgang damit, stellt sich aber im Nachhinein gerade als Notwendigkeit und Kenntnis für das vollkommene Verständnis und die Transparenz des lange später in Angriff genommenen Filmes dar; er schafft die Anlagen und das Drama darin gleich mit, er schärft die Deutlichkeit der Belange, er ist Fundament, das Grundstück:

Der auch als 'Ghost' bekannte Toshiro Kuroda [ Tak Sakaguchi ] hat sich aus dem Leben als Kämpfer und Söldner zurückgezogen, um mit seiner Nichte Sachi [ Yura Kondo ] ein friedliches Leben möglich zu machen bzw. es zumindest ihr zu ermöglichen; zudem hat er auch eine Verletzung des früheren Kameraden Kenji Makabe [ Takumi Saito ] mit zu verantworten und fühlt sich dafür schuldig. Eines Tages tauchen die Schergen seines früheren Vorgesetzten 'Phantom' Akio Otsuka auf und verüben diverse Anschläge auf ihn, zudem ergreifen sie Sachi. Toshiro vergewissert sich seiner beiden Freunde Max [ Orson Mochizuki ] und Fox [ Masanori Mimoto ], mit denen er als Ablenkung in den Kampf zieht.

Ein Schlachtfeld wird geboten, ein Kriegsschauplatz, die Erde verbrannt, nicht nur die Natur zerstört. Der Mensch wieder in Auseinandersetzung mit sich selber und mit anderen, das Blut spritzt, der Einleitungstext tönt bedeutsam vor sich her. Ein Damals und ein Heute, ein Wiedergeborener, ein Kreislauf der Gewalt und der Brutalität, der Konfrontation, der aufgezwungenen und auch willentlich ausgelebten Vitalität, bis hin zur Totalität. Sakaguchi hat sich privat auf sein Schauspiel vorbereitet, er hat die Bedingungen konsumiert und konserviert, er ist in die Lehre gegangen, körperlich und geistig auch vor allem, der Film mit als Zeugnis dessen, die andere Hälfte der Medaille kommt dann 7 Jahre später.

Mit einer Trainingsmission wird begonnen, die Probe vor dem Ernstfall, ein hoch spezialisiertes militärisches Kommando soll sich um einen Einzelkämpfer 'kümmern', die Waffen gezückt und im Anschlag. Eine düstere und leerstehende Gebäudeeinheit mit kargen und labyrinthischen Gängen als erste Location, als wird nicht viel edler, es wird nicht durch die Architektur und Dekoration ablenkend oder anheimelnd, es geht um die körperlichen Fähigkeiten, die Präzision, die Schnelligkeit und Akkuratheit, es geht um die Verinnerlichung und das Timing. Es wird einstudiert und observiert, es wird instruiert und instrumentalisiert, aus dem Hinterhalt attackiert, die Wände mit dem roten Lebenssaft verschmiert. Die Klinge haarscharf, der Prolog eher Slasher.

Dabei kann die Inszenierung auch noch etwas anderes, als sich auf das Töten in vielerlei Variation und die Andeutungen und Ausführungen eines Horrors zu konzentrieren, sie kann auch die Ruhe vor oder nach oder zwischen den Stürmen einfangen, eine gewisse Friedlichkeit visualisieren und symbolisieren, eine spezielle Leere porträtieren, die Optik zwischen allerlei gedämpften Farben, einem dunklen Grau und einem dunklen Grün, das Leben bewölkt, die Gefühle wie in einem Kokon zurückgehalten, wie zwischen Watte gedämmt. Mit verschiedenen Grausamkeiten und Grausigkeiten wird hier gespielt, dazwischen kleinere Zeichen der Hoffnung, nicht für jetzt, aber für später, das Licht am Ende des Tunnels quasi, die Sicht eines Kindes, eines kleinen Mädchens als Schimmer.

Das Mädchen sorgt hier für die 'normale' Interaktion des Filmes, es erzählt uns etwas und es stellt einen Großteil der Kommunikation zwischen den Menschen her, es ist der Bezugspunkt des Ganzen, der Rest sonst minimalistisch, existenziell, auf Pragmatismus beschränkt und absichtlich reduziert. Einige Bilder sind eindrücklich, manche überzogen, manche abstoßend, dann wieder involvierend, eine Mission, eine Sehnsucht, ein Trauma, alles in einem, der Schmerz als Erfüllung und als Erlösung, sowohl der eigene zugefügte als auch der anderen dargebrachte, der Film als Ausleben einer nihilistischen Fantasie, als Teil einer Therapie. Erst das Drama, dann die Aktion, eine Attacke von hinten, und Schüsse von vorn. Die Vorbereitung das A und O hier, alles Weitere ist 'bloß' die Exekution, zuweilen an der Grenze des Redundanten und/oder des Paradoxen und/oder der Parodie bzw. darüber hinaus.

Nach einer halben Stunde werden die Attacken zahlreicher, es wird sich Werkzeug zur Verteidigung besorgt, es werden Kehlenschnitte en masse durchgeführt und Genicke gebrochen und ein Ladengeschäft zerstört. Es wird auf einem offenen, von der Bevölkerung zahlreich frequentierten Platz (die einzige Szene tatsächlich in der Gesellschaft) ebenso ein Attentat versucht, wie in der Enge einer Telefonzelle, unterschiedliche Taktiken angewendet, das extra erlernte 'Close Range Combat' in letaler Konsequenz ausgeführt. Die Hintergründe des Ganzen sind ebenso nebulös wie nichtig, es geht um die Praxis, nicht das Materielle, sondern das Formelle, die mentale Erhöhung, die eindrucksvolle Wirkung, zwischendurch in Übersicht, dann wieder mit schnellen Schnitten, mit der Handkamera, im Geschehen verankert, die Detailansicht hervorgehoben.

Ähnlich wie 2000 bei Versus und 2023 bei One Percenter spielt man dabei zu einem Hauptteil abgeschottet von der Zivilisation, in einem Waldgebiet auch, ein Leben und Sterben in der Natur, nur die Bäume und das Gras und Moos als Deckung. Aufwändiger wird die Choreografie des Geschehens, ein langer Showdown, eine Variation des Bekannten, werden auch mal Pistole und Gewehr eingesetzt, kleinere, aber grobe Stunts geboten, Stürze und Aufeinanderprallen, Fußtritte und Knochenbrüche, ein scheinbar unendliches Aufgebot in der Gegenwehr, viele Bauernopfer, der Erdboden bald übersäht mit Toten.











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