1557 wird die Küste Chinas von japanischen Piraten terrorisiert, die quasi brückenkopfartig von dort aus immer tiefer ins Land vorstoßen. Die politischen und militärischen Vertreter der Ming-Dynastie sind sich uneins, wie man mit diesem Problem umgeht und so setzt man kurzerhand den glücklosen General Yu Dayou ab und schickt dafür den gleichrangigen Qi Jiguang gegen die Piraten, der durch die Aufstellung einer komplett neuen Armee aus Bauern und Bergarbeitern die Provinz Shandong letztendlich retten wird.
Sammo Hung ist und bleibt eine gewichtige Größe im chinesischen Filmgeschäft und so scheint es auch nur logisch, dass man ihn – obwohl er nur kurze Auftritte hat und dann sang- und klanglos verschwindet – auf dem Plakat zu „God of War“ quasi als Top-Billing führt (immerhin hat er eine wunderbar selbstironische Stab-Kampf-Szene auf den mittlerweile leicht behäbigen Leib geschrieben bekommen). Ansonsten bleibt über diesen Kriegsfilm im Historiengewand, ein Subgenre, welches von John Woos „Red Cliff“ einst zum Höhepunkt geführt wurde, nicht allzu viel Gutes zu berichten, denn die geschichtlich verbürgten Ereignisse rund um diese sogenannten Piraten-Überfälle (tatsächlich wohl eher eine Invasion durch einen japanischen Samurai-Clan und vielen, vielen Ronin) werden ausreichend dramatisiert und zugespitzt geschildert, um unentwegt die üblichen, naiv-nationalistischen Heldengesänge auf die Kriegskünste chinesischer Offiziere anzustimmen. Regisseur Gordon Chan, der gemessen an den prächtigen Sets und Kostümen auf ein ordentliches Budget zurückgreifen konnte, reiht dazu im ersten und letzten Drittel uninspiriert Actionszene an Actionszene, die fast schon auffallend gewöhnlich inszeniert sind und nur durch kleinere Gewaltspitzen aufgewertet werden (Im Gesamtüberblick gewinnt man fast den Eindruck, dass „God of War“ der Zusammenschnitt einer TV-Serie sein könnte). Mittendrin gibt es die üblichen politischen Ränke und Melodrama in Heim und Familie. Hier hätte man den mit zwei-Stunden-plus zu lang empfundenen „God of War“, der nie epische Breite erreicht, kürzen sollen. Mittelmaß. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Vincent Zhao, Wan Qian, Keisuke Koide, Yasnaki Kurata
© Selbstverlag Frank Trebbin