Spike Jonze entfaltet in seinem Regiedebüt ein außergewöhnlichen Kosmos an Skurrilitäten: Da wäre Protagonist Craig Schwartz (John Cusack), ein mittelloser Puppenspieler, der auf der Straße anspruchsvolle, erotische Spiele inszeniert, und deswegen regelmäßig von verärgerten Vätern Haue kriegt. Um endlich an Geld heranzukommen, heuert er bei einer Archivierungsfirma an, die von einem 105-jährigen, orange urinierenden Chef geleitet wird, der sich in seiner Phantasie ausmalt, seine schwerhörige Sekretärin Florence zu begatten, und zum Überfluß auch noch im geheimnisvollen 7 ½ Stock eines Wolkenkratzers residiert. Craigs Frau Lotti (Cameron Diaz) derweil kümmert sich mehr um ihre unzähligen exotischen Haustiere, als um ihren Mann. Doch glücklich ist Craig mit Lotte nicht wirklich, denn bei seiner Arbeit entdeckt er die hübsche Maxine (Catherine Keener), die ihn zunächst abweist. Als Craig jedoch entdeckt, daß sich in seinem Büro eine Tür, die direkt in den Kopf von Schauspieler John Malkovich (er selbst) führt, von wo er exakt 15 Minuten das Leben aus Malkovichs Augen sieht, und dann neben der Schnellstraße von New Jersey wieder ausgespien wird, befindet, wird er plötzlich für Maxine interessant. Denn die würde gerne mit dieser Absurdität Profit machen.
Und auch Lotti entdeckt den Zauber des Körperwechsels. Sie ist in Malkovichs Körper, als der ein Rendezvous mit Maxine wahrnimmt. Daraufhin glaubt Lotti ihre Transsexualität und ihre Liebe zu Maxine entdeckt zu haben! Und auch Maxine ist nun verknallt in Lotti – doch nur dann, wenn sie in Malkovichs Körper steckt!
Doch dann wird’s Craig zu bunt, schließlich wollte er mal mit Maxine kopulieren. Also wechselt er nun in J.M.s Körper, wenn er sich mit Maxine trifft...
Jonze, zuvor intelligenter Musikvideoregisseur drehte einen unaufhörliches storygewordenes Kuriositätenkabinett voller schriller Einfälle und großartigen Darstellern. Denn schon die Tatsache, daß John Malkovich den Spaß mitmacht ist bemerkenswert. So gehört der klasse Film zu den besten Filmen der 1990er Jahre, und man kann ihn bestimmt – neben Filmen wie Pulp Fiction oder Haltlos – zu den erzählerisch innovativsten zählen, auch wenn einige Längen nicht ausbleiben.