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Drohneneinsätze zählen mittlerweile zum festen Bestandteil moderner Kriegsführung und stehen unter heftiger Kritik, da es nicht selten zum so genannten Kollateralschaden kommt, sprich, unschuldige Zivilisten geraten in die Schusslinie. Nach „Good Kill“ und „Eye in the Sky“ schlägt Regisseur Jason Bourque eine thematisch ähnliche Richtung ein und geht dabei den Stoff betont ruhig an.

Neil (Sean Bean) arbeitet im Auftrag der CIA und steuert Drohnen, wovon Frau (Mary McCormack) und Sohn (Maxwell Haynes) nichts wissen. Als ein Teil des Geheimprojekts gehackt wird, ruft das den palästinensischen Geschäftsmann Imir (Patrick Sabongui) auf den Plan, dessen Familie vor einem Jahr bei einem Raketenangriff getötet wurde. Er gibt sich als interessierter Käufer eines Bootes aus und knüpft so Kontakt zu Neil und seiner Familie…

Bourque konzentriert sich weder auf gezielte Action, noch durchleuchtet er genauer die Tätigkeiten eines Drohnenfliegers, auch wenn beides kurz gestreift wird. Anfangs kommt es zu einer Explosion, etwas später sieht man einen Neil, der augenscheinlich müde und erschöpft ist, während Imir im Park von einem Familienvater offen angefeindet wird. Somit geht es im Kern um zwei Männer, die mit den Konsequenzen von Drohneneinsätzen leben müssen und irgendwann aufeinander treffen.

Leider verzettelt sich die Erzählung ein wenig, da es zu einigen Nebenhandlungssträngen kommt, welche den Fokus vom Wesentlichen ablenken und zudem für einige Längen sorgen. Die Affäre von Neils Frau ist für den weiteren Verlauf nahezu ohne Belang und auch die Tatsache, dass sich der sechszehnjährige Sohnemann mehr als erwartet um den soeben verstorbenen Großvater kümmerte, bringt die Erzählung nicht voran. Besonders im Mittelteil wird die Geduld des Zuschauers ein wenig strapaziert, bevor die Geschichte in einem Kammerspiel mündet, welches nach einer Stunde endlich Spannung aufkommen lässt.

Dank zweier grandioser Hauptdarsteller funktioniert das letzte Drittel recht gut, wobei Bean aufgrund seiner etwas eindimensional angelegten Figur nicht so viele Facetten zeigen kann wie sein Gegenspieler Sabongui, der auf ganzer Linie zu überzeugen vermag. Aber auch die übrigen Mimen performen mindestens okay.

Eine Umsetzung des kontroversen Themas in Form eines Psychodramas ist riskant und dürfte Actionfans komplett abschrecken und tatsächlich erfordert der Streifen eine Menge Geduld, bevor es zum Finale deutlich lebhafter, wenngleich ein wenig vorhersehbar zugeht.
Insgesamt passabel, nur hätte die Chose etwas früher auf den Punkt kommen können.
6 von 10

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