Shock Wave (2017)

Zuviel drumherum bei einer einfachen Story…18.03.2019

Eine lange Zeit waren Filme aus Asien das Maß aller Dinge. Doch diese Zeit ist lange vorbei, und man ist auch hier im Bereich der Dutzendware angekommen, wie sie aus Amerika zu Hunderten auf den DVD-Markt drängt. Schade, denn an sich fing das alles mit John Woo und Ringo Lam recht vielversprechend an, doch mittlerweile ist ein jeder neue Film zumeist nur eines: eine Enttäuschung. Das mag daran liegen, daß man im Bereich der Storyentwicklung einfach deutliche Defizite hat, es gelingt selten, für Spannung zu sorgen – und das kann durch Blutbäder auch nicht wettgemacht werden. Wenn sich dann noch eine überflüssige Liebesgeschichte ins Treiben mengt, ist für den Zuseher bei einem Zwei-Stunden-Film der Spaß schnell vorbei.

So auch hier.

Simple Geschichte: Cop bringt Gangster zur Strecke, was dessen großem Bruder nicht gefällt. Jahre später riegelt der Bösewicht den Hongkongtunnel ab und droht, alle darin befindlichen Menschen in die Luft zu jagen, sollten nicht nach und nach ein paar Forderungen erfüllt werden. Ach, was hätte daraus werden können…statt dessen gibt es einige sinnlose Nebenplots, immer wieder Gerede, was denn zu tun sei, nur um dann den Tunnel doch zackzack zu stürmen. Hätte man alles viel einfacher haben können, und zwischen dem guten Start des Filmes mit einem hurtig inszenierten Bankraub und dem Sturm des Tunnels liegen viele Minuten Drehbuchwüste und Dialoghölle.

Der Klappentext der DVD verspricht Action satt, aber wer das glaubt, ist wieder einmal auf das Geschnarre der Marketingabteilung hereingefallen – so wie ich. Hier gibt es wenig Action, dafür die wohl fadeste Zündung einer Handgranate seit Menschengedenken ( man wirft das Ding nach viel Bohei in ein Loch. Bumm. 10 Minuten Laufzeit gefüllt…), immer wieder Drähte, die es durchzuschneiden gilt, Cops mit starren Gesichtern – und kein happy End, sondern einen finalen Knall, der recht überraschend den Film beschließt. Ich kann dem Film nicht viel Gutes abgewinnen, er ist geguckt und gleich vergessen – 5/10.