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So langsam kommen die Macher rund ums Thema Hexenbord durcheinander, denn vorliegender Streifen wird im Vorspann „Quija 3“, alternativ „Charlie Charlie“ betitelt, während der deutsche Verleih beim Experiment einfach mal eine fünf dahinter setzte. Vereinfacht werden die Regeln des Brettes auch noch, denn nun ist nur noch Ja oder Nein als Geisterantwort möglich.

Fünf junge Leute finden sich bei Gene ein, dem Manager einer Horrorattraktion auf einem abgelegenen Gelände. Nachdem eine schief gelaufene Beschwörung in den Nachrichten die Runde machte, setzt der Betreiber auf eben jenes Ouijabrett, doch nachdem die Gruppe einige Fragen stellte, verirren sie sich in den zahlreichen Räumlichkeiten…

Man muss schon ein Faible für Trash der 80er mitbringen, um diesem Quatsch auch nur ansatzweise etwas abgewinnen zu können. Denn einzig die kunterbunten Schauplätze mit vielen Gimmicks am Rande, einem Spiegelkabinett, einem Wartungsraum, einem uralten Büro und engen Gängen mit bemusterten Wänden halten das Ding am Laufen.
Der Rest ist Amateurniveau unterster Kajüte, denn die Mimen performen entweder unglaubwürdig hölzern und betreiben Overacting, die Dialoge sind hirnverbrannt und die Synchro grottig, zumal diese oft leiser als der Score ist.

Natürlich kristallisiert sich kein Sympathieträger heraus und die Spannung hält sich arg in Grenzen, da die Bedrohung aus einem blauen CGI-Schweif besteht, welcher zeitweilig die lauernde Egoperspektive einnimmt. Es ereignet sich nicht mehr, als dass die Leute durch die Gegend latschen und ab und an jemand geholt wird, wozu auch die wenigen Schauspieler des Kabinetts gehören. Die dazugehörigen Gewalteffekte sind nahezu kindlich, etwa, als jemand von einem Schrank erschlagen wird, woraufhin eine künstliche Hand unter selbigen hervorragt.

Zwar wird es ab und an ein wenig unfreiwillig komisch, denn nur selten rennt jemand in ein Seil mit Schlaufe, um kurz darauf erhängt an der Decke zu baumeln, doch Schenkelklopfer werden Trashfreunde vergeblich suchen. Was noch auf der Habenseite zu verbuchen ist, sind diverse, recht detailliert ausgefallene Gesichtbemalungen und der entliehene Score aus diversen Genrefilmen, welcher gut abgestimmt ist und den jeweiligen Situationen eine gewisse Atmosphäre verleit.

Ansonsten bestehen die Dialoge im letzten Drittel nur noch aus „Wir müssen weiter“ oder „Wir müssen hier weg“, ein Fremdgehpaar im Auto vor dem Gelände erfüllt rein gar keinen Zweck und auch der zwischenzeitlich alarmierte Polizist ist nur dazu da, um das Klischee des untätigen Fettwanst zu bestätigen.
„Ich habe die Bambinos zu Scheiße erschreckt“ sagt einer irgendwann. Erschreckt gewiss nicht, doch in Ansätzen unterhalten, sofern man ein Faible für richtig billig heruntergekurbelte Gurken mitbringt.
Knapp
4 von 10

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