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iHaveCNit: The Circle (2017)

Da mein Pflichttermin für den 7.9.17 bereits Ende August in einer Sonderpreview für „Barry Seal“ abgehakt werden konnte, kam von den „Runner-Ups“ des Starttermins nun entweder die Al Gore-Dokumentation oder die Romanverfilmung „The Circle“ in Frage. Da ich einen von beiden nun dieses Wochenende abhaken und mit meinem Bruder sehen wollte, hat er die Entscheidung abgenommen und unsere Wahl fiel auf „The Circle“. „The Circle“ ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Dave Eggers, den ich nach dem Film vielleicht mal lesen werde um zu schauen, ob der Roman die gleichen Schwächen wie der Film aufweist. Denn die sind natürlich recht transparent und offensichtlich, wenn man sich mit dem Thema der vollständigen Digitalisierung auseinandersetzen möchte.

Die junge Mae Holland arbeitet im Kundenservice bei einem Energieversorger. Durch den Kontakt zu ihrer besten Freundin, die beim „Circle“ arbeitet, bekommt sie dort einen begehrten Job im Kundenservice. Der „Circle“ ist ein Unternehmen, dass nach allen möglichen Potentialen der Digitalisierung sucht und diese auch umsetzt. Mae steigt nach und nach in der Firma auf und gewinnt in der Gunst des Firmenchefs Eamon Bailey – doch auf dem Campus der Firma macht sie die Bekanntschaft mit Ty Laffitte, der offenbar über die geheimen und gefährlichen Machenschaften des „Circle“ Bescheid weiß.

Der Film ist thematisch ein feuchtgewordener Traum eines jeden Fans, aber auch eines jeden Gegners der Digitalisierung. Er liegt irgendwo zwischen halbgarem Social-Media-Thriller, Alltags-Horror-Schocker und einer Situationszeichnung. Er zeigt uns, wie stark im Beruf, Alltag, Medizin, Politik, innere Sicherheit, und, und ,und die Möglichkeiten der Digitalisierung liegen. Das geschieht auf eine sehr naive, oberflächliche Art und lässt bei der Selbstverständlichkeit, wie hier von Entwicklungsstufen der Technologie stufenweise gesprungen wird um immer wieder was neues zu offenbaren, uns staunen und auch geschockt dasitzen zu lassen. Jegliche Form der Kritik am System ist zwar im Film vorhanden, aber genau wie die Präsentation des Themas entbehrt auch das jeglichen Tiefgang. In der Hauptrolle bekommen wir Emma Watson geboten, die sich dem naiven, oberflächlichen Ton des Films angleicht und manche dumme Fehler macht, die auch ihre Verbindung zu Eltern (unter anderem Bill Paxton in seiner letzten Rolle) und guten Freunden (Karen Gillian, Ellar Coltrane) gefährdet – Stellenweise lässt sich die Figuren- und Filmzeichnung auch mit Emma Watson Disneymusical „Die Schöne und das Biest“ aus dem März des Jahres vergleichen. Tom Hanks bleibt als zwielichtiger Firmenboss auch recht blass und wirkungslos. Wer in diesem Film eine gewisse Portion Kritik am Thema der Digitalisierung und dem Überwachungswahn sucht, dem sei als bessere alternative „Snowden“ aus dem letzten Jahr ans Herz gelegt. Ein „Circle“ ist ins Deutsche übersetzt ein Kreis, aber dieser „Circle“ ist leider nicht so rund, wie er hätte sein können, bei all seinen Ecken und Kanten. Ich habe selbst nicht gewusst, ob ich dem Film 6 oder 7 Punkte geben sollte, und habe letztendlich meine brüderlichen Begleitung entscheiden lassen.

„The Circle“ - My First Look – 7/10 Punkte

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