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Arnold Schwarzenegger soll sterben…28.03.2019

Wenn man den König tötet, kommt man selbst an die Spitze. So denkt eine Gruppe junger Nachwuchskiller, die, begleitet von einer Dokumentarfilmcrew, alles daran setzt, die Nummer 1 ausfindig zu machen – und zu erledigen. Die Nummer 1 im Geschäft ist der legendäre Killer Gunther, von dem niemand weiß, wo er sich aufhält oder wie er aussieht. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein weg, nur ist Gunther der Truppe auf diesem immer einen Schritt voraus und dezimiert die recht anfängerhaft vorgehenden, bemüht schrägen Nasen nach und nach – begleitet von einer eigenen Kameracrew. Schließlich kommt es zum Showdown…kann man Gunther töten?

Das Budget für diesen Streifen war gering, und angesichts der Filmhistorie unseres nun doch schon recht alten Idols aus Österreich stellt sich die Frage, warum er auf seine alten Tage gerade in diesem Film mitgewirkt hat. Die Regie liegt in der Hand des Hauptdarstellers Taran Killiam, der sich in dieser Rolle reichlich überschätzt und vor allem bewußt selbst in Szene setzt, was nach einiger Zeit aufgrund gewisser Manierismen nervt. Killiam macht alles so, wie man es aus dem Gangstergenre seit Tarantino kennt…kurze Einführung aller Beteiligten mit Standbild und Texttafel, den Film hindurch bemüht wirkender Humor. Dazu ein paar derbe Szene, die mit häßlichen Computereffekten garniert werden. Das alles hat man schon oft gesehen, und fast immer besser als hier. Und so gilt es durchzuhalten und Auf Arnold zu warten.

Und dann, endlich, nach über 60 Minuten Laufzeit, tritt Schwarzenegger ins Bild und reißt den Film sofort an sich. Mit großer Spielfreude, trockenen Sprüchen und sogar in Österreich spielend! Allein für die letzte Viertelstunde lohnt sich der Film, denn Arnold war lange nicht auf der Leinwand zu sehen, wird es wohl auch nicht mehr oft sein, und wir werden ihn wahrlich vermissen. Er ist einfach eine Ikone des Films, die hier, am Karriereabend, noch einmal groß aufspielt. Als Gunther tötet er, hilft aber auch alten Menschen, baut Gemüse an… das muß man einfach gesehen haben. Neben ihm wirkt Killiam wie ein Fan und nicht wie der Hauptdarsteller, und es gehört Mut dazu, sich so demütigen zu lassen. Der Film in Summe ist eher schwach, doch die letzte Viertelstunde entschädigt für die dröge Vorlaufzeit, sie bietet große Unterhaltung! Hinweis: bitte auch den Abspann laufen lassen, da singt Arnold sogar seinen Lieblingscountrysong – sehr subjektive 7/10.

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