Paul Newman und Steve McQueen kämpfen sich durch ein „Flammendes Inferno“
Story:
Zur Einweihung des „Glass Towers“ schmeißt der Bauherr eine große VIP Party im 135. Stock. Dumm, dass der weil im 81. Stockwerk ein Feuer ausbricht. Architekt Doug Roberts (Paul Newman) hatte schon vorher Bedenken geäußert, da er Mängel entdeckte. So funktionieren die Sicherheitssysteme nicht und das Feuer frisst sich langsam nach oben hoch. Feuerwehrchef O’Hallorhan (Steve McQueen) steht vor einem Problem, denn die Treppen und Fahrstühle zu den eingeschlossenen Menschen sind versperrt oder zerstört und das Feuer kommt immer näher.....
Man könnte diesen Film als einen „Jerry Bruckheimer“ der 70er sehen: Bombastische Action, Stars wo das Auge hin sieht und jede Menge Spannung. Da hüpft das Zuschauerherz. Eine etwas trockene Einführung a la „Der weiße Hai“ (Ach, da is’ nix. Red’ nicht, das passt alles schon) führt in den Film ein und stellt zig Charaktere vor, die zum Teil später als Opfer herhalten müssen. Sobald das Feuer das Filmzepter schwenkt ist Action angesagt, welche den Zuschauer bis zum Abspann im Fernsehsessel festschnürt. Man sollte Kabel 1 schon fast für die Werbeunterbrechungen danken, denn bei 152 Minuten ohne Nachschub aus dem Kühlschrank (am besten Eis ;-)) kann man bei dem Film schon verdorren.
Musik:
Ja, die klassische übertriebene Katastrophenmusik der 70er. Da kommt Freude auf. Übertrieben, in heutigen Augen schon fast trashig wird hier jeden dramatische Sekunde mit der Musik ausgekostet. Unvergesslich vor allem das Ende: Fetter Zoom auf die Gesichter der letzten Überlebenden mit entsprechend dramatischer Musik. Das ist pure Nostalgie.
Atmosphäre:
Anfangs war ich doch etwas enttäuscht. Die Einführung geriet mir doch etwas zu trocken. Ich habe Steve McQueen sehnlichst herbeigewünscht. Denn wo er ist, da ist Zunder im Film. Statt dessen wird auf Paul Newman rumgeritten, der zwar die Mängel kennt, aber auf den eh keiner hört. Hinzu kommen Bauleiter und zig andere Figuren, die fast alle von Hollywoodstars verkörpert werden (William Holden, Robert Vaughn, Richard Chamberlain etc). Eine sehr erlesene Auswahl, die Guillermin da ins Feuer schickt. Haben wir aber die Einleitung überstanden, so wie die glänzende Gala darf sich endlich das Feuerchen entzünden (irgendwie makaber, wenn man förmlich darauf wartet, dass das Hotel in Flammen aufgeht). O. J. Simpson reicht zwar Lunte, kommt aber auch zu spät. Doug (Newman) bemerkt dann auch als erster was da im argen ist. Husch, wusch brennen die ersten Stockwerke. Nu’ ist Gefahr im Verzug und die Feuerwehr rückt an. Von nun an erwarten uns fast zwei Stunden lang extreme Feuerbrünste, spannende Rettungsversuche und feurige bzw fliegende Hollywoodstars. Dabei möchte ich mal die Highlights hervorheben. Paul Newmans Drahtseilakt am Geländer der zerstörten Treppe ist dank geschickter Kameraführung und tollen Bauten ein echter Spannungsknüller. Steve McQueen hat seinen Stareinsatz in der Luft. Vor einer blinkenden Pappkulisse (Ist die Stadt! Nicht meckern, die hatten damals noch keine PC Effekte) schwingt er sich am Seil eines Hubschraubers zu einem Außenfahrstuhl und befestigt daran einen Harken, damit der Hubschrauber den kaputten Fahrstuhl mit den Fahrgästen zu Boden tragen kann. Zum Abschluss erwartet uns ein feuchtes Finale, in dem der Bodycount noch mal beachtlich in die Höhe getrieben wird, sowie ein unfreiwillig weiser Satz Steve McQueens zum Thema Wolkenkratzer und 10000 Tote..........
Schauspieler:
Ich wüsste gar nicht wo ich anfangen oder aufhören soll, deshalb beschränke ich mich auf die beiden Stars: Steve McQueen und Paul Newman.
Newman spielt den Architekten Doug Roberts. Der Gute erinnert an Roy Scheider in „Der weiße Hai“. Auch er redet gegen Windmühlen, die von den Problemen nichts wissen sollen. Nichts desto trotz rettet er dann eifrig Menschenleben im Wolkenkratzer. Natürlich darf auch das Machogehabe mit Frauen nicht fehlen( Anfang im Bett).
Steve McQueen ballert ausnahmsweise mal keinen über den Haufen und spielt den angekokelten Feuerwehrmann. Gewohnt cool und hart ( anderer Feuerwehrmann: ich glaube nicht das ich es da runterschaffe. McQueen: Dann gehst du zuerst, damit du uns nicht mitreißt, wenn du abstürzt) markiert er den Helden Nummer 2. McQueen wie man ihn liebt. Ohne viele Worte, macht er seinen Job und hat dabei seine ganz eigene Ausstrahlung.
Fazit:
Der Wolkenkatastrophenfilm schlechthin. Die etwas trockene Einführung wird durch eine feurige Inszenierung wieder wett gemacht. Ein Haufen Hollywoodstars besorgt den Rest. Wer sich an der inzwischen etwas angestaubten Inszenierung nicht stört bekommt 2,5 Stunden Spannung und Action geboten.