Review

Wie schon Tolkiens Meisterstück wirft auch der Spielfilm "Herr der Ringe" faszinierende Fragen für den Betrachter auf. Fragen die zurückgehen auf unsere Mythologie, unsere Naturgeschichte und den immer wiederkehrenden Wunsch nach Heldentum. Um diese Fragen beantworten zu können und das Spielfilmerlebnis auch inhaltlich zu verstärken nimmt uns National Geographic in dieser Dokumentation mit auf eine Reise, die mindestens so faszinierend ist wie der Spielfilm selbst. Wir riskieren einen Blick hinter die Kulisse der Spielfilmproduktion mit verschiedenen Interviews als auch historische Kinoaufnahmen und gehen in unsere eigene Geschichte zurück. Diese Dokumentation vermittelt uns Einblicke in die Produktion des Kinohits, die weit über das hinausgeht was gemeinhin als "Making of" tituliert wird. Sie führt uns schlichtweg zu den Schlüsselfragen der Menschheit, ganz in der Tradition der Tolkien Trilogie.

Für all die Herr der Ringe Fans auf der Welt brachte National Geographic einige etwa 52 minütige Dokus heraus, die sich nicht nur auf die Jackson Filme konzentrieren, sondern auch interessante Fakten abseits der Hobbits und Orks beleuchten. Beispielsweise lernen wir hier wissenswerter über den Schöpfer J.R.R. Tolkien und seine Inspirationen kennen, die ihn zum Schreiben der großen Sage verleitet haben.
Beispielsweise das er selbst in einer Art Hobbingen, einer grünen ländlichen Gegend nahe Birmingham aufwuchs, die drohte von der wachsenden Großstadt vernichtet zu werden. Mordor ist eigentlich das im ersten Weltkrieg von Deutschland besetzte Europa. Diese Ideen zu Mittelerde entstanden weitgehend in den Schützengräben von WW I, geschrieben hat er die Geschichte dann auch noch zu Beginn von WW II, so daß ein Einfluß der Kriege in Europa ziemlich deutlich wird.
Aber auch der erste Teil der Trilogie "Die Gefährten" findet seinen Platz, der Zuschauer bekommt viele Schnipsel des Films zu sehen und auch woher Tolkien oder Jackson ihre jeweiligen Inspirationen dazu hatten. Dazu gesellen sich Interviewstücke mit beinahe allen Schauspielern, die ihre jeweilige Sicht der Dinge zu ihrer Rolle oder dem Werk im allgemeinen schildern. Man bleibt zwar trotzdem ziemlich an der Oberfläche, aber es ist ganz interessant auch mal aus dieser Sichtweise an dieses Filmepos heran zu gehen.
Etwas platt hingegen der langgezogene Teil der Entstehung der Elfensprache, die Tolkien aus dem Finnischen nahm. Diese Sequenz mag für Sprachforscher vielleicht wichtig sein, geht aber am Thema der Doku doch etwas vorbei und ist mit etwa 10 Minuten einfach zu lang. HdR Freunde sollten sich die DVD mal anschauen (oder warten bis ein Dokukanal sich mal wieder erbarmt), auch wenn viele Fragen und Fakten noch offen bleiben.
6/10 

Details
Ähnliche Filme