Um den durch den fortschreitenden Klimawandel verursachten Natur-Katastrophen beizukommen, wird ein Wetter-Kontroll-System namens "Dutch Boy" entwickelt, das mit seinem Netzwerk von Satelliten den gesamten Planeten umspannt. Einige Jahre nach dem Start des Projekts, in denen eigentlich alles wie am Schnürchen lief, häufen sich nun die unerklärlichen Fehlfunktionen, die spontan Unwetter entstehen lassen und auch einige Todefälle nach sich ziehen. Jake Lawson, der in Ungnade gefallene Entwickler von "Dutch Boy", wird von seinem Bruder Max aus dem unfreiwilligen Ruhestand geholt und zur internationalen Raumstation geschickt, um den Ursachen der Probleme vor Ort auf den Grund zu gehen. Schon kurz nach seiner Ankunft im Weltall findet Jake heraus, dass seine Erfindung mittels eines Virus sabotiert wurde... mit dem Ziel, einen sogenannten "Geostorm" entstehen zu lassen, eine globale Katastrophe bislang unbekannten Ausmaßes. Dean Devlin kann's auch ohne Roland Emmerich, allerdings ist es schon fast peinlich, wie sehr er als Regisseur mit seinem "Geostorm" in Richtung seines ehemaligen "Independence Day"- und "Godzilla"-Kollaborateurs schielt. Nicht nur die groben Handlungs-Muster ähneln sich da frappierend, hier wie dort ist auch der übliche Disaster-Porn à la "2012" angesagt, bei dem ganze Städte und Landstriche mittels groß angelegter Vfx-Tableaus dem Erdboden gleichgemacht werden... Effekt-technisch rangiert das Ganze allerdings diesmal nur knapp über Asylum-Niveau, so ungefähr auf dem Level von "The Core - Der innere Kern" von 2003, und die CGIs waren damals schon scheisse. Inhaltlich überrascht "Geostorm" allenfalls noch dadurch, dass er die dünne Luft des 70er-Jahre-Paranoia-Kinos atmet, die übliche Weltuntergangs-Butze verströmt mit ihrem Regierungs-Verschwörungs-Gedöns ein wenig "Unternehmen Capricorn"-Flair und die Szenen in der Raumstation erinnern irgendwie an "Outland - Planet der Verdammten" (obwohl diese Vergleiche eigentlich schon zu hoch gegriffen sind). Ein Plus an Spannung für den Zuschauer gibt es dadurch allerdings nicht, in einfallsloser Hollywood-Manier ist mal wieder der namhafteste Darsteller, der sich in einer überflüssigen Nebenrolle verschwendet, der Bösewicht. Nun ja. Gerard Butler dürfte sich ganz schön grämen, die Hauptrolle in diesem hart gefloppten Mega-Trash übernommen zu haben, wobei sich die Chose auf dem Papier sicherlich besser gelesen hat, als sie letztendlich als fertiger Film aussieht. Für eine Sichtung in den heimischen vier Wänden geht "Geostorm" allerdings klar, er ist zumindest mittelmäßig unterhaltsam und nur harmlos-doof. Ach ja: in dem sicherlich im Sinne der besseren internationalen Vermarktung zusammengestellten Multikulti-Cast tummelt sich auch die wie immer unsägliche Alexandra Maria Lara, die sich hierzulande für die deutsche Fassung offenbar selbst synchronisiert hat... und das grausam. Keine Ahnung, wie man so was durchwinken kann...
6/10