Ausgehend von den heute schon wegen des Klimawandels ausgelösten Naturkatastrophen reagiert die Weltgemeinschaft in naher Zukunft dergestalt, dass ein Netz aus Satelliten, Dutch Boy genannt, über die Erde gespannt wird, um das Wetter von der mächtig aufgerüsteten ISS im Schach zu halten. So weit, so gut. Doch drei Jahre später kommt es immer wieder zu Ausfällen einzelner Komponenten, so dass es auf den darunterliegenden Landesteilen wieder zu tödlichen Wetterextremen kommt. Jake Lawson, Erfinder des Dutch Boy, wird beauftragt, auf der ISS herauszufinden, was dort schief läuft, denn wenn er den Ausfall der Satelliten nicht eindämmt, droht ein alles vernichtender Geostorm…
Ja, ja, ja, betrachtet man „Geostorm“, das Regiedebüt des weithin bekannten Produzenten und Drehbuchschreiber Dean Devlin, mit den Augen des Realismus oder gar mit denen der Wissenschaft, so dürfte wohl jedem klar sein, es mit ausgemachtem Blödsinn zu tun zu haben. Kann man sich aber für den Katastrophenfilm der 1970er/1980er-Jahre im Allgemeinen, dortigem starbesetzten Edel-Trash wie „Meteor“ im Speziellen oder aber einem typischen Roland-Emmerich-Weltuntergang erwärmen, so sollte man auch unbedingt „Geostorm“ auf dem heimischen Bildschirm entfesseln, denn trotz aller Mängel bietet er genügend mindless fun, um einfach nur zu unterhalten. Ok, „Geostorm“ ist keinesfalls so hochbudgetiert wie die Konkurrenz der letzten Jahre und, ja, „Geostorm“ krankt ein wenig an so manchem lauwarmen CGI-Effekt. Und dennoch: gerade durch den Handlungszusatz Verschwörung gewinnt das ach-so-übliche, mit melodramatischen Details in Emmerichscher Manier gepushte Szenario ungemein. Solch eine absurde Verwicklung hatten wir schon lange nicht mehr und so rettet das Spiel des darin verwickelten Star-Support-Cast um Andy Garcia und Ed Harris die gesamte 08/15-Chose, die – seien wir mal ehrlich – viel, viel schlimmer hätte werden können. Hey, gebt „Geostorm“ eine faire Chance, sich als Edel-Trash von heute zu beweisen. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Gerard Butler, Jim Sturgess, Abbie Cornish u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin