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Zum fünften Male rauften sich Regisseur Don Siegel (Dirty Harry) und Clint Eastwood zusammen, um eine Geschichte, basierend auf einer wahren Begebenheit, zu verfilmen. Normale Verbrecher wandern ins Gefängnis, doch Gefangene mit denen nicht mal der Justizvollzug klarkommt, wandern nach Alcatraz. 28 Jahre galt dieser Knast als ausbruchsicher, bis Frank Morris (Clint Eastwood) im Jahre 1962 dort eingeliefert wurde. Frank war zuvor schon aus vielen Gefängnissen geflohen, dies sollte sein letzter Aufenthalt werden. Niemand weiss, ob es Frank und seine zwei Kumpanen (Fred Ward, Jack Thibeau) wirklich geschafft haben, oder ob sie im eiskalten Meer ertrunken sind. Sie sind spurlos verschwunden und ein Jahr nach ihrer Flucht, wurde Alcatraz geschlossen und einige Zeit später zu einer Touristenattraktion. John Frankenheimer drehte mit Burt Lancaster 1962 schon einen Film über Alcatraz, doch Siegels Film gefällt mir eindeutig besser. Es mag auch an Clint Eastwood liegen, der den wortkargen Frank Morris brillant verkörpert. Eine Person die man nicht immer sympatisch findet. Patrick McGoohan spielt den strengen und unbarmherzigen Warden, neben ihm agieren noch Fred Ward und Serienstar Larry Hankin. Campbell Bruce schrieb ein Buch über diesen Ausbruch, woran Richard Tuggle sich für sein Screenplay orientierte.

Siegels Inszenierung ist sehr düster und auf dem Boden geblieben. Das Set ist für mich eigentlich das authentischste, aller existierenden Gefängnisfilme. Auch lebt Siegel kaum Klischees aus. Die Wachen sind eher wenig sadistisch und Morris bekommt nur Probleme mit dem Hünen Wolf (Bruce M. Fischer), der auf Brautschau ist. In der ersten Halbzeit konzentriert sich Siegel auf den Knastalltag, erst in der zweiten Filmhälfte beginnt Frank mit seinem spektakulären Ausbruch. Er entdeckt die Schwachstelle von Alcatraz. Durch die Meerlage sind die Wände feucht und mit selbstgebasteltem Werkzeug, versucht man sich ein Loch durch die Wand zu graben. Doch damit ist es noch lange nicht getan. Man muss noch einige Gitter überwinden, von Gebäuden klettern, über Zäune kraxeln und sich eine Art Floß für die Überquerung des Kanals basteln. Das nötige Equipment dafür muss erst beschafft werden und oft wird man fast erwischt. Zwar hat der gesamte Ausbruch kleine Überlängen, doch er fesselt von Anfang bis Ende. Denn nur ein kleiner Fehler, oder eine Gefangenenverlegung und das ganze Unternehmen ist geplatzt.

Das Dreamteam liefert einen realen und hochspannenden Gefängnisfilm nach wahren Begebenheiten. Ich habe mir diesen Film schon öfter angesehen und jedesmal finde ich "Flucht von Alcatraz" aufs neue fesselnd.

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