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Die Abenteuer gehen weiter: Im mittlerweile fünften Piratenfilm bekommt es Johnny Depp als legendärer Captain Jack Sparrow mit der britischen Marine, rachsüchtigen Untoten um den Kapitän Salazar (Javier Bardem) und dem mittlerweile reichen und mächtigen Barbossa (Geoffrey Rush) zu tun. Wie üblich verschieben sich dabei permanent die Grenzlinien der Bündnisse und gilt es haarsträubende Situationen durchzustehen.

An dem bisher gut funktionierenden Erfolgsrezept der Reihe wurde auch in "Pirates of the Caribbean - Salazars Rache" nicht viel geändert: Sparrow als chaotisch-genialer Mittelpunkt der Handlung, der immer wieder irrwitzige Hindernisse überwindet, haufenweise Seemannsgarn, der mittels höchst beeindruckender Spezialeffekte zum Leben erweckt wird, und ein in diesem Fall gut aufgebautes Handlungskonstrukt, das geschickt diverse Parallelhandlungen zusammenzuführen weiß.

Dabei kommen natürlich auch Humor und Action nicht zu kurz. Absurde Dialoge und Sparrows rotzfreches Auftreten sorgen immer wieder für Heiterkeit, während Effekte und irrsinnige Stunts visuelle Höhepunkte bieten: So ist etwa die Verfolgungsjagd mit einem kompletten Haus durch eine karibische Stadt bei aller Blödsinnigkeit eine enorm originelle Action-Idee. Auch die pflichtgemäßen Schwertkämpfe fallen spannend und rasant aus, auch wenn hier ein wenig die detaillierte Perfektion der ersten Filme fehlt. Dennoch sorgen vor allem die Auftritte von Salazars Geisterschiff wiederholt für schaurig-geniale Bilder - visuell gehört der fünfte Teil der berühmten Reihe definitiv zu den Höhepunkten seines Kinojahres.

Das mittlerweile gut eingespielte Darstellerensemble tut in den meisten Fällen sein Übriges dazu. Zwar übertreibt es Depp anfangs wieder einmal mit der Blödelei seiner Figur, das fängt sich aber schnell wieder. Insgesamt bleibt zu konstatieren, dass Geoffrey Rush als Barbossa inzwischen so ziemlich die charismatischste Figur abgibt, zumal er hier für einige überraschend emotionale Szenen sorgen darf. Mit einem jungen Paar gibt es auch frisches Blut für alle, die eine Liebesgeschichte inmitten dieses Action-Radaus benötigen, und Fans werden aufjauchzen, wenn Orlando Bloom und Keira Knightley einen kurzen, versöhnlichen Gastauftritt absolvieren.

Natürlich merkt man all dem die Konstruiertheit um des Massengeschmacks willen an, und auch einige andere kleine Schwächen können den Spaß kurzzeitig trüben: Bei aller visuellen Originalität sind die meisten Stunts doch haarsträubender Unsinn, die Story krankt mitunter an Logiklöchern und das Ende irritiert mit einer arg plumpen, klischeehaften Kitsch-Auflösung. Nicht zu vergessen, dass Charakterdarsteller Javier Bardem mit seiner eindimensionalen Figur gnadenlos unterfordert bleibt.

Dennoch kann "Pirates of the Caribbean - Salazars Rache" als kurzweiliges Abenteuer-Vergnügen unterhalten. Aufwendige Effekte, irre Actionsequenzen und schräger Humor bilden die Rahmenbedingungen für ein vergnügten Filmerlebnis - nicht der beste Beitrag der Reihe, aber visuell beeindruckend und kreuzunterhaltsam. Für Fans jedenfalls dürfte es vollkommen reichen.

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