Once Upon a Time in Venice (2017)

Bemühter Versuch der Karrierebelebung...02.05.2018.

Bruce Willis hat bei der Wahl seiner Rollen in den letzten Jahren kein gutes Händchen mehr gehabt. Nun, der Mann will sein Geld noch eine Weile verdienen, und da kommen die zahlreichen B-Movies, in denen er mitwirkt, ganz gelegen – wie auch anderen Herren in seinem Alter, zum Beispiel Cage, Travolta und Seagal. Dumm nur, wenn der Zuseher jeden neuen Film nur durchwinkt und immer weniger Lust hat, sich ein weiteres Mal enttäuschen zu lassen. Denn eines eint all diese Filme: wenig Investitionsvolumen. Das schlägt sich nieder in überschaubarem Personal, zumeist öden Schauplätzen und Drehorten, simplen bis unsinnigen Drehbüchern und billig inszenierter Action. Hier aber soll nun alles anders sein...ist es aber bis auf den ansehnlichen Drehort leider nicht.

Venice wird uns ein zwei, drei Shots von oben, die sich auch wiederholen, als sonniges Paradies zum Leben vorgeführt. Mittendrin Bruce Willis als abgehalfterter Privatschnüffler, der hier einen Graffitischmierer sucht und den geraubten Hund seiner Nichte wiederbeschaffen will. Willis soll in dieser Rolle wohl an die guten alten Zeiten erinnern, als er den heruntergekommenen Privatdetektiv in Last Boy Scout gegeben hat...aber oh je, zwischen diesen Filmen liegen Welten. In der Tat wird man unweigerlich sentimental, denn damals, als alles noch viel besser war, hatten Filme ein echtes Budget, harte handgemachte Action und machten richtig Vergnügen.

Hier indes ist Bruce Willis einfach nur noch ein alter Mann. Er stolpert durch eine recht dämliche Geschichte, und je länger der Film geht, desto mehr findet man an den Nebenfiguren Gefallen, denn Willis wirkt blaß, grau, steif...da reißen es auch die wenigen guten Momente zu Filmbeginn nicht mehr raus. Der Film ist eh recht kurz, aber kurzweilig ist er nicht, denn je länger er läuft, um so lahmer wird er. Action gibt es sehr wenig, diese ist auch zahm, man wartet vergeblich auf harte Auseinandersetzungen...aber nun, ein alter Mann ist eben auch nicht mehr so agil. Nach meinem Dafürhalten ist es vorbei mit Willis. Da auch die Kritiken zum Remake von Death Wish recht schlecht ausfallen, darf man die Karriere wohl als beendet ansehen. Ich für meinen Teil schließe mit dem Thema „Altstars in guten Actionfilmen“ ab, so traurig das auch ist...hier gerade noch 5/10.