Nachdem uns Anbieter EMS kürzlich bereits mit den Three…Extremes beglückte schieben die Dortmunder jetzt die THREE...Nightmares hinterher. Der erste Albtraum kommt aus Korea. Kim Jee-Won der mit „A tale of two sisters“ die Kritiker (auch die bei ofdb) kürzlich in Verzückung versetzte (wobei ich mich da leider ausnehmen muss, da ich den Film total schnarchig finde), hangelt sich durch 40 Minuten stilsichere Eleganz, vergisst dabei allerdings irgendwelche Inhalte zu reflektieren. Fasst man die Story zusammen reicht hierfür ein Satz. „Mann vermisst seine Frau, hat Visionen und vermutet, dass ihr etwas zugestossen ist“. Das war’s aber auch schon. Ich bin überzeugt davon das viele „Memories“, so der Name dieser Geschichte, nicht mögen werden, doch für Menschen die wie ich auf gelungene Kameraeinstellungen und extravagante Optik stehen, ist diese Folge hier ein Hochgenuss. Auch die Schauspieler machen ihre Sache durchweg sehr gut. Allerdings ist insbesondere das Tempo des Films sehr niedrig und ich vermute das wird vielen nicht zusagen. Für Filmstudenten (zu denen ich übrigens nicht zähle) ist dies jedoch ein perfektes Lehrstück, wie ich nur durch besondere Kameraführung, einen Film (zumindest visuell) interessant gestalten kann.
Der zweite Albtraum will mich so gar nicht ansprechen. Im thailändischen Beitrag von Nonzee Nimibutr geht es um irgendwelche Puppen die Unglück bringen. So richtig verstanden habe ich das alles nicht. Nimibutr unterläuft bei dieser Folge ein Faupax, an dem schon viele Regisseure vor ihm gescheitert sind. 40 Minuten bedrohliche Musik machen noch keinen guten Film. Allerdings denke ich, um diesen Beitrag entsprechend würdigen zu können muss man schon aus Thailand kommen, denn viele der gezeigten Szenen beinhalten Tänze und Zeremonien, die sich dem Europäer nicht erschließen wollen.
„Going home“ bildet den Abschluss der Three…Nightmares, wobei ich nach diesen 3 Filmen keineswegs Albträume haben werde, dazu sind sie einfach nicht gruselig genug, wobei das insbesondere beim letzten Beitrag auch keineswegs die Intention ist. Hier geht es um den Polizisten Chan Wai, der mit seinem kleinen Sohn in einen Wohnsilo einzieht. Als der Zwerg eines Tages verschwindet, fällt Wai`s verdacht sofort auf seinen äußerst obskuren Nachbarn Mr. Fai. In dessen Abwesenheit schleicht sich der Polizist in Fai`s Wohnung und findet dessen tote Frau. Dann wird er niedergeschlagen. Als er aufwacht, wohnt er einem äußerst skurillen Schauspiel bei.
Sicherlich ist GOING HOME der stärkste Beitrag, was allerdings auch daran liegt, das es, obwohl diese Geschichte eher ein Drama ist, die am leichtesten zugänglichste, weil westlich angehauchteste Folge ist. Außerdem erblickt man mit Eric Tsang aus „Infernal affairs“ endlich mal ein bekanntes Gesicht. Besonderes Lob gilt dem kleinen Jungen, dessen Namen ich nicht kenne, der spielt seine Rolle wirklich klasse. Die Geschichte entwickelt sich auch in eine ganz andere Richtung als man am Anfang vermutet und bezieht daraus zusätzlichen Reiz.
Zusammenfassend würde ich dem ganzen hier 7 Punkte geben. Ich denke jedoch dass es niemanden gibt, der alle Geschichten gleich gut finden wird, da die Regisseure die Prioritäten vollkommen verschieden setzen. Nummer eins zielt auf Optik, Nummer 2 auf thailändische Tradition und Nummer 3 auf eine interessante Story.
Fans des asiatischen Kinos sollten trotzdem reinschauen…zumal Kurzgeschichten bei Nichtgefallen den Vorteil haben, schnell vorbei zu sein :o)