Review

Nicht Fisch, nicht Fleisch…22.02.2019

Und dabei fängt alles so spannend an. Ein Bub wird gefunden, blutend, er erzählt eine wirre Geschichte von Kidnapping. Seine Mutter, eine bekannte Anwältin, zieht ein paar Strippen in der Unterwelt – doch das war voreilig, denn die Geschichte des Buben hat einen anderen Hintergrund. Wir kennen das bei diesem Regisseur, vordergründig ist alles klar. Doch es gibt stets eine Geschichte hinter der Geschichte – und das hat bisher auch recht gut funktioniert. Ich mag es, wenn man mich an der Nase herumführt und die Bösewichtsrollen nicht gleich klar verteilt sind. Hier indes will die Regie zuviel, sie arbeitet auf einen finalen Twist zu, der weder spannend, noch innovativ noch wirklich vom Hocker hauend ist.

Stattdessen mischen sich hier zwei Genres, die nicht zueinander passen.

Die Eingangssequenz führt auf eine ganz falsche Fährte, doch statt sich dem Schicksal des Buben zu widmen, der obendrein auch noch so ein wenig taub ist, läßt man diesen Handlungsstrang rasch fallen. Hach, was hätte man da draus machen können…sowas in der Art von „Es geschah am helllichten Tag“…oder irgendwas mit Mobbing samt den daraus resultierenden Folgen. Pustekuchen, man wechselt den Blickwinkel und konzentriert sich nun auf die Anwältin, die reich ist und natürlich Dreck am Stecken hat. Sie ist eine liebende Mutter, und das wird von den Schergen der Finsternis schamlos ausgenutzt.

Recht viel Sinn ergibt das nicht, es fügt sich auch nicht fein zusammen, und so ist dem Betrachter das Schicksal der Hauptfiguren reichlich egal. Daran ändert auch die konzentrierte Regie samt den unverbrauchten spanischen Gesichtern nichts, denn die Story kommt nicht voran, wirft zu viele Fäden auf, verzettelt sich dann dabei und läßt auch die sonst so sorgfältige durchgezogene Logik des Regisseurs ziemlich schleifen. Es regiert Kommissar Zufall, und so fühlt man sich als Zuschauer nictrt an der Nase herumgeführt sondern eher am Nasenring durch den Ring gezogen…das macht wenig Freude, und irgendwann ist es auch gut mit dem von allen seit M. Night Shyamalan von anscheinend allen Filmemachern gewünschtem, völlig überraschenden Twist gen Ende, daher nur 5/10.

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