Baywatch, 2017 v. Seth Gordon
Mit Kill the Boss hat Gordon schon einen klasse Cast in einer klasse Komödie untergebracht. Als ich die Baywatch Trailer sah war ich erst skeptisch, da der Film in die gleiche Richtung zu gehen schien wie schon die beiden Jump Street-Filme, die mit der Serie absolut gar nichts mehr gemein haben. Auch Baywatch distanziert sich sehr von seinem Ursprung, bringt aber einen sympathischen Cast und eine gute Inszenierung mit.
Das Team aus Rettungsschwimmern um Mitch Buchannon (Dwayne Johnson) kriegt es mit neuen Mitgliedern, einer davon Olympia Schwimmer Matt Brody (Zac Efron), Leichen an ihrem Strand und einer kriminellen Verschwörung zu tun. Während Buchannon versucht Brody in die Richtige Bahn zu bekommen, hat er auch noch alle Hände voll damit zu tun an seinem Strand für Ordnung zu sorgen.
Der Cast macht seine Sache richtig gut. Dwayne Johnson und Zac Efron als muskolöse Schwimmer funktionieren und werden sicherlich dafür sorgen das sich die Frauen beim Anschauen des Films wohl fühlen während Männer mit Alexandra Daddario, Kelly Rohrbach, Priyanka Chopra und Ilfenesh Hadera etwas zu gucken haben. Optische Schauwerte sind hier absolut im Vordergrund genau wie Witze über diese. Es gibt etliche zweideutige Momente, Witze und Aufnahmen. Es gibt etliche Nahaufnahmen von Brüsten, Ärschen und der Vorderseite des männlichen Geschlechts. Hier wird mit nichts gegeizt außer mit Niveau. Wer dieses hier sucht, sollte schnellsten den Kinosaal wechseln denn das ist Baywatch du Pussy! Nein, mal im ernst. Der Film geht weit unter die Gürtellinie, hat dunklen, pubertären und perversen Humor ohne Ende zu bieten. Normalerweise mag ich persönlich sowas nicht und fand auch beide Jump Street Filme eher durchschnittlich und nur einigermaßen unterhaltsam aber hier funktionierte fast jeder Witz.
Wenn zum 4. Mal in einer Szene ein und derselbe Witz über Brüste gemacht wird, ist zwar auch das nicht mehr witzig, aber dafür sitzen die meisten anderen wirklich. Ohne Anspruch und Niveau sollte man das genießen und man könnte durchaus seinen Spaß haben. Die Actionszenen sind einwandfrei inszeniert, da gibt es eigentlich wenig zu bemängeln. Die optischen Schauwerte, abgesehen von den Darstellern, sind ebenfalls nicht ohne. Die Strandlocations sind wunderschön und es hat sich echt bezahlt gemacht an den Stränden der amerkanischen Ostküste zu drehen. Alles funktioniert sehr gut. Auch der Soundtrack, ein Mix aus modernen Discohits, Klassikern und aktuellen Chartsongs funktioniert gut im Film und rundet das ganze ab. Der Film selber nimmt sich zu keinem Moment ernst, zieht Klischees durch den Kakao, vor allem das Zeitlupenlaufen. Er macht keinen Halt davor auch mal über die alte Serie herzuziehen. Nicht auf bösartige Art und Weise, aber mit einem sehr großen Augenzwinkern.
Wer tiefgründige Charaktere und Handlungen sucht, sollte sich Baywatch nicht angucken. Der Film will Spaß machen und das ohne viel Niveau. Das macht er und weiß seine 116 Minuten gut zu unterhalten. Die Interkationen der Figuren untereinander funktioniert gut und ist weitesgehend glaubwürdig. Die Cameo-Auftritte im Film sind ganz nett, wobei einer absolut nicht der Rede wert ist. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Der Bösewicht hat was, ist aber nichts besonderes und praktisch ein Fließbandprodukt ohne nennenswert herauszustechen. Ich kann verstehen wenn man absolut keine Punkte vergeben will und den Film nur mies und schlecht, pervers und unreif, ungenießbar und inakzeptabel findet aber wenn man eine Ahnung hat von dem was man bekommt, kann er Spaß machen.
7/10