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Alle 50 Jahre treffen sich die Vampire Großbritanniens um über ihre Sorgen und Probleme zu diskutieren: Nahrungsvorräte, territoriale Ansprüche, neue Mitglieder. Trotz des abgelegenen Versammlungsortes bekommen die Vampire unverhofft Besuch: Sebastian fährt voller Erwartungen zu der verlassenen Farm, weil er sich eine aufregende Nacht mit der wunderschönen Vanessa erhofft. Doch er ist nicht der einzige ungebetene Gast. Auch eine Gruppe Vampirjäger hat von der Veranstaltung Wind bekommen. Die schwer bewaffnete Truppe liegt auf der Lauer, um die Blutsauger auszurotten. Als alle aufeinander treffen, ist das Chaos perfekt – und der Abend bis zum Tod ruiniert!


Am Beispiel des vorliegenden Filmes kann man hervorragend feststellen, in wie fern sich der Vampirfilm im Laufe der Jahrzehnte verändert hat. Gerade bei britischen Vertretern spuken einem doch immer noch die tollen Produktionen der berühmten Hammer Studios im Kopf herum, aber von diesen klassischen Werken ist "Eat Locals" so weit entfernt wie die Erde von der Sonne. Zumindest bekommt es der Zuschauer nicht mit einem weich gespülten Szenario a la "Twillight" zu tun, aber dennoch präsentiert sich hier zumindest ein sehr gewöhnungsbedürftiger Vertreter seiner Art. Regisseur Jason Flemyng war bisher eher durch diverse Nebenrollen als Darsteller bekannt und legt an dieser Stelle nun sein Debüt vor, mit dem er eine Vampirkomödie mit leichtem Action Einschlag präsentiert. Letzterer lässt sich allerdings hauptsächlich im letzten Drittel des Filmes erkennen, denn bis dahin sind bis auf kleinere Einstellungen keinerlei Wunderdinge zu erwarten. Ganz generell bleibt der eingefleischte Horror Fan eher ein wenig auf der Strecke, denn wer wirklich blutige Vampirkost erwarten sollte, könnte am Ende ein wenig enttäuscht sein.

Stattdessen wird man aber durch teils herrlich skurrile Situationskomik und diverse herzhaft bissige Dialoge entschädigt, wobei der enthaltene Humor vielleicht nicht jeden Geschmack treffen wird.. Es ist halt der typisch schwarze britische Humor, der streckenweise auch durchaus etwas tiefsinniger daher kommt. Das gefällt längst nicht jedem, doch meiner Meinung nach wurde hier die genau richtige Mixtur gefunden, um den Zuschauer gut bei Laune zu halten. Im Grunde genommen bietet "Eat Locals" einen äußerst angenehmen Filmspaß, dennoch kann das Werk aber nicht im vollen Maße überzeugen. Dafür fehlt es der Geschichte nämlich an echten Höhepunkten, die Jason Flemyng aber leider nicht mit eingebaut hat. So hätte man das Ganze ohne Weiteres mit etwas mehr Härte und Blut anreichern können, was im Zusammenspiel mit der teilweise skurrilen Situationskomik und den witzigen Wortwechseln ein noch besseres Gesamtbild ergeben hätte. Aber auch in der vorliegenden Form siedelt sich die Produktion oberhalb des normalen Durchschnittsbereichs an, wobei sie jedoch das vorhandene Potential nicht gänzlich ausschöpft.

Wie dem auch sei, "Eat Locals" wird ganz sicher seine Zielgruppe finden, denn im Grunde genommen wurde nicht allzu viel falsch gemacht. Wenn man überhaupt etwas so richtig kritisieren kann, dann ist es die doch größtenteils fehlende Horror Grundstimmung, die leider nur in vereinzelten Phasen durchscheint. Man sollte also von Beginn an mit der richtigen Erwartungshaltung an die Story heran gehen, denn "Eat Locals" ist auf keinen Fall der handelsübliche Vampirfilm, den man ohne Weiteres in die dafür vorgesehene Schublade stecken kann. Dieser Aspekt fällt sowohl positiv wie auch negativ ins Gewicht, denn bekommt man einerseits einen recht erfrischenden Film serviert, so lässt dieser andererseits manchmal zu sehr die altbekannten Zutaten außer acht. Es kommt also wie immer auf den ganz persönlichen Geschmack an und deswegen wird der Beitrag auch bestimmt die Meinungen spalten.

Letztendlich ist eine Sichtung allemal gerechtfertigt, allerdings wird dieser Vertreter nicht bei jedem einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Dazu fehlt es ganz einfach an echten Highlights, die man in vielen Passagen sicher hätte einbauen können. Ansonsten verbreitet "Eat Locals" aber auf jeden Fall jede Menge Kurzweil, was allein schon durch das ziemlich flotte Tempo der Erzählung gewährleistet wird. Selbst in den dialoglastigen Sequenzen kommt keinerlei Langeweile auf und auch die Darsteller warten mit sehenswerten Leistungen auf. Am besten bildet man sich selbst ein Urteil, denn anschauen sollte man sich das Werk auf jeden Fall.


Fazit:


Für einen Regieerstling ist der Film wirklich gut gelungen, doch mit etwas mehr Gefühl für das Wesentliche hätte man noch viel mehr heraus holen können. Etwas mehr Action und einige blutige Szenen wären da sicher hilfreich gewesen und hätten in der Summe ein noch besseres Gesamtbild entstehen lassen.


7/10

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