Medium Rare
Walpurgisnacht trifft "Bube, Dame, König, Gras"? Jason Flemyngs Regiedebüt ist ein purer Sympathieträger. Nicht ohne Fehl und Tadel, nichts Weltbewegendes, noch nichtmal ansatzweise der beste Film des Tages beim Fantasy Filmfest - und trotzdem kann man ihm nicht böse sein, muss man ihn mögen. Sieben Vampire kommen in einem abgelegenen Farmhaus zusammen um über das achte Mitglied ihres Rates abzustimmen - und als ob der auserwählte Sebastian nicht schon untauglich und unwillig genug wäre, wartet draußen die halbe Royal Army darauf, dass sich die Kaltblüter sehen lassen...
"Eat Local" ist schneller verdaut und vergessen als ein Veggie Sandwich. Ihm hätten mehr Härte, mehr Humor und mehr Story gut getan. Manch ein Effekt wirkt daneben, die Machart ist regiedebüt-plump und so manch einen Gaststar hätte man gerne länger gesehen. Und trotzdem springt genug der positiven Stimmung des Drehs auf den Zuschauer über. Billy Cook als auserwählte Acht ist oft genug zum Lachen und zum Glück versteht man das Meiste trotz englischen Akzenten. Und wo hat man seit "Cockneys vs. Zombies" eine Rentnerin das letzte Mal so aufdrehen sehen? Weitere Highlights: eine feine One-Take-Fight-Sequenz, die "The Great Escape"-Hommage und ein Einblick in die unterschiedlichen Richtungen des Vampirismus.
Fazit: ein Vampirtreffen mit spaßigen Schwierigkeiten - britisch, sympathisch, nichts Besonderes. Eine gute Zeit. Eher fürs Heimkino als die große Leinwand. Darauf kann der britische Charakternebendarsteller als Regisseur solide aufbauen!