Knackiger Agententhriller mit harter Heldin...10.02.2018
Berlin kurz vor dem Fall der Mauer. Eine Agentin des britischen Geheimdienstes soll eine Liste ausfindig machen und zugleich einen Überläufer enttarnen. Hilfe erhält sie dabei von einer französischen Jungspionin. Die Dinge werden kompliziert, und schon sieht sich die Agentin von Russen und diversen Handlangern durch die Stadt gehetzt, immer dabei ein zwielichtiger Agent, der wie alle in diesem Metier scheinbar ein eigenes Süppchen kocht.
Sehr schön ist das Wideraufleben der neuen Deutschen Welle in der Filmmusik, durchaus passend, wenn man einen Film im Berlin der Vormauerfallzeit dreht. Sehr schön, aber auch etwas mager, ist Charlize Theron anzusehen, die sich in der Hauptrolle wahrlich wacker schlägt. Die arme Frau muß allerhand einstecken, teilt aber auch aus, als wäre sie bei Herrn Seagal in die Lehre gegangen. Die Kämpfe sind prima choreographiert, fein gefilmt, ohne hektisches Kameragefuchtel, wirklich schön – so auch die anderen Actionszenen, die gleichmäßig über den Film verteilt sind.
Und wenn man einen Agentenfilm guckt, dann weiß man auch, daß es vor Doppel- und Dreifachagenten nur so wimmelt. Man kennt die Täuschungsmanöver, die Finten und Volten, die zu schlagen sind – und man freut sich daran, denn dieses Genre ist derzeit nicht gerade im Fokus Hollywoods. Die Regie orientiert sich am Kern des Genres, fängt zugleich die Besonderheiten der Achtziger gut ein, die vom Setting vor allem durch die Beleuchtung dargestellt werden – blaues Neon dominiert – und bebildert die an sich simple Story so, daß keine Langeweile aufkommt. Ein bißchen wie John Wick sieht das alles aus, aber wen wundert es...bei dem Regisseur? Kurzum, Frauen in Actionfilmen sind nicht meine favorisierte Wahl, hier aber ist, bis auf ein paar längen zum Schluß, alles im grünen Bereich – 8/10.