Jigsaw ist tot, es lebe Jigsaw. Der Killer, der eigentlich John Kramer heißt, ist seit vielen Jahren tot. Dennoch tauchen immer wieder Leichen auf, die von den Verstümmelungen her aber auch von gefundener DNA auf Kramer hindeuten. Die Polizei tappt natürlich im Dunkel der blutigen Ereignisse und die Presse lässt längst verlautbaren, dass John Kramer wohl noch lebt. Mögen die Spiele also beginnen...
Ich möchte ein Spiel spielen – wie oft wohl hat man diesen Satz schon gehört, seit der erste „Saw“-Film 2004 seinen Siegeszug durch das Genre angetreten hat und dieses in Richtung Torture-Porn und Splatter nachhaltig veränderte? Als Teil 7 der Filmreihe 2010 das Ende derselben einläutete, war man nicht ganz unfroh, denn die letzten Ergüsse der eigentlich schon längst auserzählten Filmreihe waren nicht gerade besonders gehaltvoll geraten. Zu eingerostet waren da die Vorgaben um John Kramer, seine Schüler und die immer komplizierteren Spiele und Fallen, die lediglich Selbstzweck erfüllten, denn Fans der Serie geiferten eh nur noch nach dem Blutgehalt. Das Drumherum war Nebensache. Nun knüpfen die Gebrüder Spierig (u. a. „Daybreakers“) an genau diesem Punkt neu, überraschend überraschungslos und völlig ironiefrei an, hauchen dem Franchise also nach längerer Pause wiederum blutiges Leben ein und liefern was offenkundig von ihnen erwartet wurde: irrwitzige, weil absolut übertriebene Fallen und ein, zwei Twists, die sich gewaschen haben (und die man nicht hinterfragen sollte). Dass dabei John Kramer wie einst schon Jason, Michael Myers und andere mal soeben flugs von den Toten zurückkehrt, ist dann eigentlich nur die Kirsche auf einem Blutcocktail, der nicht jedermann und jedem Horrorfilmfan munden dürfte, denn eins ist klar: „Jigsaw“ erfindet das Rad wahrlich nicht neu sondern hält es nur am Laufen. Bildformat: 2,35:1. Mit Mandela Van Peebles, Laura Vandervoort, Callum Keith Renie, Tobin Bell u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin