Review

Gute Mischung aus Gravity und Alien...25.11.2017

Ich bemängele sehr häufig die mangelnde Neigung zu innovativen Stoffen beim modernen Hollywoodfilm. Doch zu diesem Genörgel gibt es auch Ausnahmen...wenn nämlich die Mixtur aus Dingen, die man an sich schon oft gesehen hat, technisch faszinierend inszeniert ist, zudem den Betrachter packt, spannend ist und sich an das erwachsene Publikum richtet. genau so ein Fall liegt hier vor. man mag bemängeln, daß die Übername durch außerirdische Lebensformen ein alter Hut ist, man mag das Ding aus einer anderen Welt zitieren, oder eben den Blob, oder Alien, oder...aber egal, denn schon lange nicht habe ich das gute, alte Negerlein-Prinzip  so genießen können.

Auf der Raumstation ISS leben eine handvoll Menschen aus diversen Nationen. Neben dem Erhalt der Station sollen die Astronauten eine Lebensform vom Mars einfangen, einen Einzeller, der mit einer Raumkapsel des Weges kommt. Dumm nur, daß der Einzeller auf Strom reagiert, und noch dümmer, daß der Mehrzeller, der dann rasch entsteht, nichts gutes im Sinn hat. So fällt Verteidigungslinie um Verteidigungslinie, und schließlich geht es nur noch darum, dem Organismus den Weg zur Erde zu versperren, egal, was das kostet.

Schön, daß hier nicht die üblichen Verdächtigen zuerst sterben, man macht hier tatsächlich vor nichts halt. Die erste halbe Stunde gehört zunächst der Tricktechnik, die das Leben in der ISS famos einfängt. Sobald der Zellhaufen aber wächst, geht es rasch und ruppig dahin, darstellerisch ist dann nichts mehr wichtig, aber dennoch dank Gyllenhaal und Ferguson auf einem guten Niveau. Man freut sich über die untypischen "Nicht-Buh-Momente", sieht die Hilflosigkeit der friedliebenden Menschen, die die fremde Spezies einfach nur toll finden und Willkommen heißen...das bitte nicht als Politikseitenhieb verstehen. Das Ende ist dann recht abrupt da und irgendwie nicht stimmig, aber egal, denn für diesen rundum spannenden Streifen gebe ich gerne 9/10.

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