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Witchfinder General  Ein wild gewordener Mob treibt eine Frau aus dem Dorf. Voraus läuft ein Pfarrer, der halblaut seine Gebete spricht. Man hört das Hämmern eines Mannes, der einen Galgen für die vermeintliche Hexe zimmert. Eine Filmminute später baumelt sie leblos am Strick. Mit diesem Versprechen an den Zuschauer beginnt „Witchfinder General“: Es geht um die wahnsinnige Hexenjagd in England. Aber ganz so richtig geht es dann doch nicht um Hexenjagd und ganz so tief wollte sich wohl Michael Reeves auch nicht auf das Thema einlassen. Stattdessen verpackt er die Geschichte um den Witchfinder in eine allzu flach dargestellte Liebesgeschichte: Der Soldat Richard besucht seine Liebste Sarah, die die Nichte des Dorfpfarrers ist. Als er die Zusage des Onkels hat, Sarah zu heiraten, muss er zurück zu seiner Einheit. Kurz nachdem er das Anwesen verlassen hat, trifft Richard auf den Hexenjäger Vincent Price und seinen Handlanger – wo mag ihr Weg sie wohl hinführen? Richtig, der Dorfpfarrer würde der Hexerei angezeigt und mit guten, alten Verhörmethoden wird Sarahs Onkel der Prozess gemacht, nur das unverblümte Angebot von Sarah bei nächtlicher Stunde Vincent Price die nackten Tatsachen in diesem Fall zu präsentieren, retten ihren Onkel vorerst vor der Folter. Allerdings hält sich der Hexenjäger nicht an sein Wort und so baumelt kurze Zeit später der Dorfpfarrer an einem Baum. Geschändet und verzweifelt bleibt Sarah allein zurück – bis der immer noch junge Soldat Richard zurückkehrt und blutige Rache schwört … 

Die Zeit der Inquisition bietet mehr als genug Stoff für einen Film. Das wahnsinnige Treiben, das Verleumden Unschuldiger, die „wissenschaftlichen“ Tests zur Überprüfung und vieles mehr findet tatsächlich seinen Teil in „Witchfinder General“, doch leider ist der Fokus nicht auf die gesellschaftlichen Umstände gerichtet, sondern auf eine durchwegs seichte Liebesgeschichte, die von dem Hexenjäger gestört wird. Wieder einmal zeigt sich, dass nicht der Inhalt einer Geschichte zählt, sondern seine Umsetzung – und diese ist meiner Meinung nach Michael Reeves nur marginal gelungen. Auch technisch gesehen, sind besonders die Day-for-Night-Shots weniger düster, als vielmehr zu dunkel ausgefallen Über die englische Tonspur und ihre Mischung gibt es nichts viel Gutes zu sagen. Sicherlich bietet Vincent Price eine ganz gute Performance, aber so herausragend, dass es ein Grund wäre diesen Film zu sehen, ist sie nicht. Ich konnte den Mythos, der sich um diesen Film rank, leider nicht nachvollziehen und addiert man schauspielerische Leistung, dramaturgische Versuche, SFX zusammen, bleiben für mich nur: 

3.5 von 10 Punkten

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