Und noch eine romantische Liebeskomödie
Tom und Sarah also. Er Unterschicht, sie aus Beverly Hills. Verliebt und frisch verheiratet ( so der Originaltitel des Films, man möchte doch irgendwann einmal all diese Leute der Inquisition zuführen, denen wir die immer wieder verhunzten deutschen Titel verdanken…) geht es auf Hochzeitsreise nach Europa, dort läuft nichts nach Plan, man fliegt heim, Scheidung steht vor der Tür, doch natürlich raufen sich die beiden im dramatischen Finale zusammen, wahre Liebe kennt eben keine Standesgrenzen, und sie versöhnt nicht nur die Liebenden, sondern gleich noch alle Familienmitglieder der Braut mit dem Bräutigam, ach, es ist so romantisch, so zuckersüß, so final unerträglich , so vorhersehbar und so ungemein unangenehm…liebe Leser, empfehlen Sie mir an dieser Stelle bitte eine romantische Liebeskomödie OHNE Happy-End, ich wäre Ihnen unendlich dankbar…
Nochmal das ganze in knapper Version: Ein Ehepaar mit unterschiedlicher Herkunft hat während der Hochzeitsreise Probleme, doch trotz kurzer Trennung bleibt man zusammen.
Und noch kürzer: wer in Amerika heiratet, läßt sich auf der Leinwand nicht scheiden.
Unter Männern hier einmal eine Erklärung, warum man sich Filme wie diesen zu Gemüte führt: am Tag zuvor konnte ich die Liebste überzeugen, mit mir zusammen „Stirb langsam 2“ anzuschauen. Welch ein Vergnügen…für mich. Man ist dann durch solche Aktivitäten sehr schnell in der Bringschuld und kann sich daher dem Ansinnen, diese „doch sicher sehr nette Komödie“ als Ausklang eines Wochenendes über sich ergehen zu lassen, nicht verwehren. Gemeinsamkeit heißt auch, Dinge zu tun, die man als männlicher Single nicht einmal ansatzweise in Erwägung ziehen würde. Und ganz ehrlich – aus dem Genre der romantischen Komödie gibt es viel schlimmere Ausfälle, über die ich hier schon mehrfach habe berichten müssen.
Die Darsteller sind ganz nett, geraten aber sogleich wieder in Vergessenheit. Die Story ist so was von vorhersehbar, man muß keinen Gedanken investieren, ein Film wie dieser dient lediglich der sanften, geistlosen Berieselung. Aber er ist nicht langweilig, präsentiert sich in angenehmem Ambiente und zeigt auch ganz gerne mal in Ansätzen das laute Auftreten von Amerikanern im für diese so fremdartigen Europa. Manches ist übertrieben, vieles kann nur unter „Klischee Olé“ abgehakt werden, aber am Ende der recht flotten Komödie hat man nicht das Gefühl, Lebenszeit verschwendet zu haben, und zudem steht das Konto bei der Liebsten wieder im ausgeglichenen Bereich. Und allein das ist die Laufzeit wert, denn im Regal lauert noch so mancher Streifen, den man der Liebsten wirklich gerne einmal zeigen möchte…und all das führt zu 7/10.