Kurz zum Inhalt:
In dem Film geht es um einen verzogenen Stadtjungen ca 8-10 Jahre alt,welche für eine gewisse Zeit,aufs Land zieht, zur seiner sehr alten Großmutter,die nicht sprechen kann und in kompletter Armut lebt.Dort treffen natürlich 2 Welten aufeinander.
Zum Film:
Den Kerngedanken,sich fernab der Konsumwelt,sich auf das wesentliche zu konzentrieren und wertschätzen zu lernen und dabei den Begriff"Nächstenliebe" wieder zu reanimieren findet man ja in so einigen Filmen wieder.Mal gut inszeniert,mal weniger gut.
Was bei "Way Home" gut gewählt ist,ist die Location,wirkt sehr authentisch und bietet genügend Möglichkeiten um die Geschichte interessant zu gestalten.
Der größte Pluspunkt hingegebn ist einfach die alte Großmutter,welcher man die Rolle zu 100% abnimmt.Sie spricht kein einziges Wort,schafft es aber sofort den Zuschauer durch ihre Art für sich zu gewinnen.Was sie aber auch nicht retten kann,ist das Drehbuch.Es passiert einfach zu wenig.Die Entwicklung ist zu marginal.bzw stagnierned und in vielen Punkten in ihrem Fortschritt nicht transparent genug für den Zuschauer.Was mitunter auch an der schauspielerischen Leistung des kleinen Jungen liegt,welche stellenweise eine echte Nervensäge mimt.Zugegebenermaßen bedingt durch die schlechte deutsche Synchro.Das es einen Umbruch in der Gedankenwelt des Jungen geben wird, ist wohl jedem Klar.Was dem Film aber nicht gelingt, ist den diffizilen Umbruch herauszustellen.Der Film schaftt dies weder durch Dialoge, noch durch wortlose Passagen oder metapherähnlichen Andeutungen.
Der kleine Enkel,nervt ,beleidigt und demütigt seine Oma permanent und wenn man meint es müsste doch jetzt gerade ein Umdenken stattgefunden haben,reagiert er im nächsten Moment genauso trotzig wie bei seiner Ankunft ohne sich auch später noch zu hinterfragen,ergo Entwicklungsstagnation.
Leider bietet die Geschichte auch nichts mehr Drumherum,als einprägende Landschaftsaufnahmen und der Vermittlung,wie es doch auch noch in anderen Teilen der Welt ausschaut.
Mir war die Charakterzeichnung im Gesamten einfach zu schwach/oberflächig. Zum einen wird nicht klar, was genau in dem Jungen vorgeht und wo die Herzlosigkeit herkommt.Selbt wenn man in einer zivilisierten (Groß)Stadt aufwächst, ist nicht jeder gleich ein verzogener Tyrann,dass hat meist andere Beweggründe.
Es wird auch nicht ganz klar warum die Oma sich nicht einmal in irgendeiner Form zu wehr setzt. Sie gibt immer nach, tadelt nie, akzeptiert alles.
Was gut gefällt ist realitätsnahe Inszenierung der Geschichte.Hier gibt es keine,"oh nein ,die Oma ist krank,ich muss sie retten,aha ich bin doch ein guter Mensch" Inszenierung.Dies aber wiederum wirkt im gesamten auch sehr spannungsarm und beinhalted mitunter Längen,obwohl der Film unter 1 1/2 Stunden läuft.
Fazit:
Bekanntes Thema, spielend in einer Location mit viel Grundpotential. Unausglichenheit der bestzten Charaktere:Die Oma perfekt,der Junge leicht nervig. Zu wenig,bis kaum vorhanden Charakterzeichnung.Über den Umstand des ganzen dürfte sich jeder schnell ein Bild machen können,was fehlt ist die nähere Beleuchtung.
Die Figuren,gerade der Junge,sind doch sehr schablonenhaft und es lässt den offensichtlichen Entwicklungsprozess vermissen. Außer das zwei verschiedene Welten aufeinander prallen,passiert nichts dramatisches.
Die Spannungarmut führ zu langen und immer wiederkehrenden Passagen,mit immer den selben Intentionen,welche dem Zuschauer aber schon längst klar sind.
Es mag Menschen geben,den das Gebotene ausreicht, um über die volle Laufzeit zufrieden gestellt zu werden,wer aber schon mehr Filme zu den Thema gesehen hat, wird diesen hier keine zu großen Lobeshymnen zurufen.
4,5 von 10 Punkten