Höher, schneller, weiter, - manchmal geht diese Rechnung auf, wie der mittlerweile achte und mit einem Budget von 250 Millionen Dollar bis dato teuerste Teil der Rennfahrersaga untermauert. Dabei begibt sich Regisseur F. Gary Gray („Gesetz der Rache“) auf sprichwörtlich dünnes Eis, um an den eigentlichen Abschluss durch James Wan anzuknüpfen.
Dom (Vin Diesel) befindet sich auf Abwegen, da er von der Cyberterroristin Cypher (Charlize Theron) erpresst wird, um kriminelle Missionen zu erfüllen. Damit wendet er sich gegen sein eigenes Team um Hobbs (Dwayne Johnson), welches Mühe hat, ihrem ehemaligen Weggefährten auf der Spur zu bleiben…
Das Franchise scheint sich ein wenig in Richtung James Bond zu entwickeln, denn ein reines Straßenduell findet sich lediglich in den ersten Minuten, als es mit quietschenden Reifen, teils rückwärts und brennend quer durch Havanna geht. Spezielle Fahrzeuge bleiben zwar der Dreh – und Angelpunkt, doch im Endeffekt geht es um nicht weniger, als die Welt vor Nuklearsprengköpfen und einem Atom-U-Boot zu bewahren.
Langeweile kommt innerhalb der 136 Minuten nicht auf, zumal die vertrauten Figuren mit einiger Selbstironie ans Werk gehen. Die verbalen Auseinandersetzungen zwischen Statham und The Rock zählen jenen Szenen, bei der schlichtweg die Chemie stimmt, während ein Baby einen gewissen Niedlichkeitsfaktor einbringt und sinnbildlich für die Familie und deren Zusammenhalt steht, was immer wieder in den Vordergrund gerückt wird.
Die Action verteilt sich derweil in gesunden Portionen, nur im letzten Drittel kommt es in Sibirien zur regelrechten Materialschlacht, obgleich es zuvor bereits Autos von Parkdächern regnete. Herrlich wuchtig fallen auch einige Prügelszenen aus, speziell ein Gerangel im Knast gestaltet sich wunderbar übertrieben, während markige One-Liner in regelmäßigen Abständen auflockern, selbst Helen Mirren vermag in einer Nebenrolle Schmunzler zu generieren.
Leider sind die Antagonisten nicht sonderlich subtil ausgearbeitet, da hier nicht mehr als reines Machtstreben als Motivation zu erkennen ist. Theron müht sich zwar um eine coole und überlegen wirkende Mimik, kann jedoch nicht viel gegen ihre eindimensionale Figurenzeichnung ausrichten und auch Kristofer Hivju als ihr Adjutant vermag kaum Akzente zu setzen.
Demgegenüber ist Johnson, Statham und Kurt Russell die sichtliche Spielfreude anzumerken, was sich folgerichtig auf den Zuschauer überträgt.
Ankreiden könnte man dem Werk allenfalls ein paar nicht allzu überzeugende Computereffekte innerhalb des finalen Spektakels, doch ansonsten gestalten viel Krawall, einige absurde und völlig überdrehte Action und eine Menge Augenzwinkern „Fast & Furious 8“ angenehm kurzweilig, wodurch Fans der Reihe nicht enttäuscht werden dürften.
7 von 10