Review

Kurzweiliger Spaß…28.06.2020

Manchmal läuft es schon blöd: da wird man aus dem Nichts mit der Tatsache konfrontiert, einen Sohn zu haben, der mit der Mutter in Mexiko lebt. Dann auch noch kein Geld in der Tasche, zudem Alkoholiker, das macht es auch nicht leichter. Aber andere sind noch dämlicher, und so gelingt es Warren Novak, von Drogenhändlern Geld und Auto zu erbeuten. So gerüstet geht es auf zur Grenze, nur noch eine Übernachtung in einem verschlafenen Nest, danach winkt ein neues Leben. Dumm nur, daß ausgerechnet jetzt in diesem Nest eine Feier zur Freude der Jägerei abgehalten wird – und noch dümmer, daß man schnell zur Beute gemacht wird. Den Rest kennt man aus zahlreichen Filmen rund um das Thema Menschenjagd. Hier hat sich seit dem ZDF-Thriller „das Millionenspiel“ nichts geändert.

Wir folgen also Warren und einigen anderen, die sehr schnell aus dem Spiel genommen werden, bei der Hatz durch die Wüste. Warren stellt sich dabei nicht schlecht an, es gelingt ihm, hie und da den Spieß umzudrehen. Das ist alles recht spannend und kurzweilig inszeniert, vor allem die Bilder der sehr inzestuös wirkenden Kleinstadt weisen den Betrachter ein ums andere Mal darauf hin, besser keine Abzweigung vom Highway zu nehmen, denn diese ist zumeist, wie in zahllosen anderen Filmen des Horrorgenres, die Abkürzung zum Tod. Negativ hier anzumerken ist aber vor allem die Tatsache, daß aus dem eh schon begrenzten Figurenpotpourri die meisten Nasen ratzfatz zu Beginn der Jagd das Zeitliche segnen. Das senkt die Spannung, zumal keine der Figuren irgendwie sympathisch gezeichnet wurde – auch nicht Warren.

Schön handgemacht und auch ordentlich grob sind indes die Effekte, schön auch die Aufnahmen der Wüste, in Summe aber ist das alles zu wenig, um aus der Menge vergleichbarer Filme herauszustechen. Es macht Spaß, Warren zu begleiten, der einiges aushalten muß, und das Ende des Films ist auch durchaus heiter, aber man hat den Streifen ebenso schnell wieder vergessen. So ist das eben bei Junk-Food: kaum genossen, schon hat man wieder Hunger, Ein netter Film für Zwischendurch, knackig, auf den Punkt, aber mit einer gravierenden Schwäche – wenn sich alles um die Jagd dreht, dürfen nicht alle Opfer früh ausscheiden - 7/10.

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