4 Blocks (2017)

STAFFEL 3

Familie, Ehre, Macht: Für Toni Hamady steht alles auf dem Spiel. Während neue Kontrahenten in Berlin eintreffen und sich ehemalige Verbündete zu gefährlichen Rivalen wandeln, drohen Hochmut und Hass, aber auch grenzenlose Loyalität und Liebe die Hamadys zu zerstören. Denn die vielleicht größte Gefahr könnte dem Clan aus den eigenen Reihen drohen. Kann Toni seine Familie und seine 4 Blocks noch ein letztes Mal verteidigen oder wird er alles verlieren?

Man weiß gar nicht, ob man sich freuen soll, dass diese Staffel nun erscheint, denn es wird definitiv die letzte sein. Auf dieses Thema gehe ich gegen Ende der Rezension noch einmal ein.

Die restlichen 6 Folgen halten absolut mühelos das Format und die Qualität der Vorgänger, zumal alle Darsteller (die noch leben) wieder mit an Bord sind. Zusätzlich taucht eine Person auf, die den Hamadys zu schaffen macht, an die man gar nicht mehr dachte und auch der tote Kommissar Kutscher wurde adäquat ersetzt.

Das wirklich interessante an der Serie ist und bleibt, dass Toni ja nun unbestritten ein Verbrecher ist und schon sehr viel auf dem Kerbholz hat. Trotzdem empfindet man, warum auch immer, eine gewisse Sympathie für die Figur, weil er ja aussteigen will, ihm das aber sehr schwer gemacht wird.

Zudem muss man sagen, dass Kida Khodr Ramadan einfach die ideale Besetzung ist, seinem Charakter sehr viel Tiefe verleiht und perfekt in die Rolle passt. Privat ist der Typ übrigens eine richtig coole und sympathische Socke und ständig am Lachen, was er bei 4 Blocks nicht darf, und der beste Kumpel von Frederick Lau (erfährt man in den durchaus sehenswerten Extras).

Die Serie und ihre Darsteller haben so viele Preise abgeräumt, dass es müßig ist, alle aufzuzählen, sonst wird die Rezension ja ewig lang. Sogar die ständige Hip-Hop Mucke, die mir normalerweise tierisch auf den Zeiger geht, stört hier nicht, da sie einfach perfekt zum Ambiente und der Handlung passt.

In der letzten Staffel führt übrigens Özgar Yildirim Regie, der mit CHIKO und NUR GOTT KANN MICH RICHTEN (ebenfalls mit Ramadan in einer Nebenrolle) schon zeigte was er kann, denn beide Streifen gehören, gerade im deutschen Kino, zu Highlights.

Nun muss ich aber doch mal, wie oben erwähnt, schimpfen. Gibt es eigentlich irgendeinen Grund, wieso deutsche Serien, die brillant sind, immer nach spätestens 3 Staffeln abgesetzt werden? Das Schicksal traf auch z. B. CLUB DER ROTEN BÄNDER. Die genialste deutsche Serie überhaupt, BEAT, wird wohl nicht einmal eine zweite Staffel bekommen. Die Zuschauer sind begeistert, die Kritiker auch und Preise gibt es ohne Ende. In allen eben genannten Serien hätte es noch wesentlich mehr Potenzial für neue Folgen gegeben oder braucht man die Sendeplätze für hochkarätiges TV wie DER BACHELOR, BAUER SUCHT FRAU oder DIE WOLLNYS (mehr Schrott fällt mir gerade nicht ein)?

Fazit: Auch wenn man sich ein ganz kleines Hintertürchen zu einer vierten Staffel mit dem Ende offen gehalten hat, wird diese wohl nicht kommen und man belässt es bei einer Trilogie. Vielleicht ist es besser so, denn dann hat man drei hochkarätige Staffeln abgeliefert. Ich persönlich finde es trotzdem schade. In Sachen Qualität bleibt das ganze auf sehr hohem Niveau und bildet (leider) einen runden Abschluss.