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Als der Set Designer Fai [ Nick Cheung ] den Hund Man seiner Klientin Sharon [ Michelle Reis ] mit Durchfall in seinem Haus erwischt, entbrennt eine wilde Jagd zwischen dem Verursacher und dem wütenden Eigentümer. Dabei erwischt beide ein Stromschlag, der ihre Körper vertauscht. Während Man zu tun hat, Motorik, Sprache und den Umgang mit Gefühlen zu erlernen, verschlägt es Fai in den Fängen von Tierhändlern auf eine abenteuerliche Odyssee...

Weiterer Eintrag in der mittlerweile recht langen RomCom – Reihe von James Yuen [ Driving Miss Wealthy, My Wife is 18, My loving Trouble 7, Your Place or Mine! ]; diesmal noch mit einem extra Clou ausstaffiert, der allerdings nur in der ersten Hälfte wirklich zum Tragen kommt. Mehr Potenzial hat die Bodyswitch – Geschichte allerdings auch nicht; was man spätestens daran merkt, dass die Gags recht schnell versiegen.

Neben der Fabelnutzung und damit Anthropomorphisierung [ = Vermenschlichung eines nichtmenschlichen Bereichs ] findet nämlich keine Grenzüberschreitung in Sachen Gattung und Thema statt; Autor und Regisseur Yuen bemüht die ganze Zeit auch sichtlich die Klischees normaler Liebeskomödien, wobei ihm eine wirklichkeitsnahe Realisierung natürlich a ) nicht gelingt und b ) auch gar nicht daran gelegen haben mag.
Dementsprechend märchenhaft und weit hergeholt sind auch die naiven Begebenheiten abseits des Fantasy – Aspektes. So ist das Leben jedenfalls nicht; gewisses Reflexionsniveau ergibt sich nur aus Wunschvorstellungen von Kitschromanen.
Eröffnend mit einer scheusslichen Tupperparty im recht luxuriösen Hause von Sharon steigt er bereits mit einer Menge Potenzial ein, dass in seiner Eindeutigkeit und Simplizizät den gemeinen Mann an sich leicht vergrätzen könnte.
Es wird sich darüber ausgelassen, wie kurz die Männer nur können, dass die Älteren besser als die Jüngeren sind, dass die Hübschen eh nur fremdgehen. Und warum Hunde besser sind als Männer.
Man erkennt unter den anwesenden Damen auch auf den ersten Blick das Luder ebenso wie die Romantikerin; wobei die Letztere sich natürlich auch sofort auf den Falschen einlässt. Sharon will nämlich eine feste Beziehung und hält während der Suche nach Mr Right ihren Hund als Männerersatz bei sich; die Vierbeiner sind ja sowieso treuer und ehrlicher.
Prompt fällt sie auch auf einen gutaussehenden Aufreisser herein, der sich natürlich nicht mehr meldet, nachdem er bereits in der ersten Nacht sein Ziel erlangte. Alle Männer sind Schweine; Sharon macht sich Vorwürfe, aber es war ja eh nur der Wein Schuld.

Hierbei möchte man als Zuschauer fast schon aussteigen; zumal auch der Golden Retriever Man seine Kommentare abgibt; im Monolog und anschliessenden Gespräche mit den nachbarlichen Flohpelzen wird das Geschehene besprochen und analysiert. Man ist bereits seit Welpe bei Sharon und geniesst offensichtlich ein recht properes Leben; als Pläsier-Tierchen mit Kuschelfell die unangefochtene Nummer Eins bei einer Frau zu sein beinhaltet vor allem viel Liebkosungen [ auch im Schlafzimmer ] und Steaks für ihn.
Die vermenschlichte Einstellung mit Hang zur Zoophilie wirkt sich dann noch stärker aus, als der im Menschenkörper gefangene Man sich jetzt wirklich in sein Frauchen verliebt; mit allem drum und dran. Wobei besonders pikant ist, dass er mit anderen Frauen trotz aller Bemühungen kein Sexualakt vollziehen kann; deren Körpergeruch macht ihm einen flauen Magen. Bei Frauchen reagiert er weitaus positiver. Er kann sie wortwörtlich gut riechen.
Allerdings hilft er im Figureninventar auch dem schüchtern – linkischen Tierarzt Albert Lai [ Lawrence Ng ] beim Verfassen von Liebesbriefen für Sharon und muss ebenso seinen besten Freund Fatty [ Lam Suet ] auf Laune halten.

Die Folge ist eine Reihe von Missverständnissen und Liebeswirren, die wie typisch für einen Datefilm am Ende natürlich zur besten Zufriedenheit aller geklärt sind. Im unbedingten Willen zur Unterhaltung wird auch kein wirklicher Konflikt ausgetragen, keine Sittenansprüche geprüft; nie ist die Situation so brenzlig oder dramatisch, dass ernsthaft was passieren könnte.
Moralisch gibts im Harmonie und Versöhnung garatierenden Rahmen auch einen auf den Deckel und das gesamte gesellschaftliche Panorama der Zuschauer wird ebenfalls abgedeckt: Kinder erfreuen sich an den vielen sprechenden Tieren; Männer an Michelle Reis und Frauen kriegen die Aussicht auf ein glückliches Leben mitgeliefert. Aber eben mit Hund.

Als ganz unterhaltsames und vor allem leichtes Werk für den Feierabend hat der Film dabei durchaus seinen Erfolg; allerdings nur bei heruntergeschraubten Ansprüchen und vor allem bloss in der ersten Hälfte. Dort liegen nämlich die Gags begraben; die dann zwar auch sehr blöd und jenseits jeder stilistischen Versatilität sind, aber eben auf kindische Weise doch lustig.

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