Melbourne: Der eh bereits leicht derangierte Weirdo Ted dreht nach dem Tod seines geliebten Katers Patrick mächtig am Rad und verfällt in die fixe Idee, das verstorbene Haustier wieder ins Leben zurückholen zu können. Dazu geht er ausstaffiert mit Krallen-Handschuhen und einem überdimensionalen, mit Widerhaken besetzten Umschnall-Dildo auf Mordtour, da er in seinem Wahn der Überzeugung ist, die Leben von neun Menschen gegen das seiner Katze eintauschen zu können. In einer Selbsthilfe-Gruppe für trauernde Haustier-Besitzer trifft Ted auf Claire, deren durch viral gegangene Internet-Videos bekannt gewordene Katze Imelda erst vor Kurzem von einem durchgeknallten Fan umgebracht wurde... und der sie selbst im Anschluss daran zudem auch noch vergewaltigt hat, wovon momentan sogar ein Mitschnitt online kursiert. In der traumatisierten jungen Frau glaubt Ted nun, eine Seelenverwandte gefunden zu haben, doch schließlich dämmert es Claire, dass es sich bei ihrem neuen Boyfriend um den berüchtigten "Catman Killer" handelt und sie selbst wohl auch in Lebensgefahr schwebt... Diesen australischen, teils durch Crowdfunding finanzierten Independent-Streifen hat es ein paar Jahre nach seiner Entstehung nun auch noch nach Deutschland verschlagen, wo er - aus verständlichen Gründen - an der FSK gescheitert ist, die ihm eine Freigabe verweigert hat. Darum ist es dem hiesigen Anbieter Busch Media auch umso höher anzurechnen, dass er auf entstellende Schnitte verzichtet und "Cat Sick Blues" stattdessen tatsächlich juristisch geprüft und ungeschnitten veröffentlicht hat... und zumindest die Gorebauern dürfte es ja freuen, dass sie sich wieder mal 'ne SPIO-DVD oder - Blu-ray ins Regal stellen können. Ob diese Klientel über die an Krassheit nur schwerlich zu überbietenden Mord-Szenen hinaus aber auch wirklich was mit Dave Jacksons Filmchen wird anfangen können, steht allerdings auf einem anderen Blatt, denn "Cat Sick Blues" geht es primär mal nicht um vordergründige Spannungs-Mache, vielmehr stellt das Ganze eine düstere Parodie auf solche Serienkiller-Psychogramme wie "Maniac" oder "The Driller Killer" dar, die stellenweise ganz schön frei dreht und keinesfalls um bizarre Einfälle verlegen ist. Vieles gibt sich da bewusst sperrig und gegen den Strich gebürstet, Absurdes steht gleichberechtigt neben Abartigem... und da gibt es wie gesagt noch die übertriebenen, handgemachten Blut-Effekte, die in eine Inszenierung gebettet sind, bei der man sich nicht immer sicher sein kann, ob dass alles nun wirklich ernst gemeint ist, oder ob Regisseur Jackson seinen Streifen als überlangen Witz geplant hat und einem selbst dafür einfach der passende Sinn für Humor abgeht (dem kurzen Filmemacher-Porträt in den DVD-Extras nach scheint der ja schon so 'ne Type zu sein). Der dezente satirische Touch sowie ein wenig hintersinnige Gesellschaftskritik zum Thema "Online-Fame" sprächen für letzteres, aber das verspielt sich schon leider irgendwie zwischen all den splatterigen Schauwerten. So wird "Cat Sick Blues" also zwangsweise sein Publikum spalten... für die einen isses Scheissdreck, für die anderen wahrscheinlich ein zukünftiger Kultfilm. Fazit: Katzen-Content der etwas anderen Art, maximal schräg und mal echt nicht für jeden, ey!
6/10