„Brot backen mit Gott! Über’s Wasser laufen mit Jesus! Gönnen sie sich ein Wellnesswochenende mit der Dreifaltigkeit!“
So könnte der Werbeslogan dafür lauten, was in diesem Film gezeigt wird.
Doch von Anfang an: Während Mack Phillips seinen Sohn vor dem Ertrinken rettet, wird seine jüngste Tochter entführt und umgebracht. Schon die Ausgangslage mit ihrer Konstruiertheit macht stutzig. Doch es kommt noch dicker!
Nach dem Tod der Tochter fällt Mack in eine tiefe Depression. Da erhält er eine schriftliche (!) Einladung – von Gott. Mack soll zur Hütte zurückkehren, in der seine Tochter ermordet wurde, an den Ort, den er in schrecklichster Erinnerung hat. Er tut es – wider jede Vernunft.
Und dort trifft er nun – Gott. In (natürlich!) weiblicher Form; in Form der schwarzen Schauspielerin Octavia Spencer. Sie backen Brot zusammen. Mack stellt Fragen, Gott/Octavia beantwortet sie weise.
Jesus ist auch da, und der heilige Geist ebenso. Das ganze „Wochenende mit Gott“ ist in Bilder gefasst, die aus der Werbung einer Wellnessfarm stammen könnten. Die ganze Zeit wird weise gemurmelt, über Themen sinniert wie: „Weshalb lässt Gott Gräueltaten zu?“ Und auf jede Frage gibt es eine Antwort.
Es gibt bedenkenswerte Aussagen in diesem Film. Doch das Ganze kommt derart selbstgerecht daher, dass es fast nicht erträglich ist. Im Film – und in der Buchvorlage wohl ebenso – gibt Gott selbst die Antworten. Das Buch wurde aber von einem Menschen geschrieben. Einem Menschen, der offensichtlich weiß, wie Gott denkt und tickt. Wer das von sich glaubt, ist anmassend. Und da wird es für mich abstossend.
Der ganze Film ist eine Lektion in Frömmigkeit, bunt und plakativ umgesetzt, auf dem Niveau eines amerikanischen Fernsehgottesdienstes. Die Schauspieler sind samt und sonders – und sichtlich – von der schwierigen Aufgabe überfordert.
Ogottogott!