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Der große Erfolg von "King Kong und die weiße Frau" ließ das Team um Ernest B. Schoedsack recht schnell wieder zusammenkommen und eine Fortsetzung der Geschichte um die riesenhaften Gorilla drehen. Es ist erstaunlich, dass diese Fortsetzung bis heute nur in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln erhältlich ist. Denn wenngleich der Film nicht an die Qualitäten des ersten Films heranreicht, stellt er doch eine sehenswerte Fortsetzung dar und lässt die Protagonisten noch einmal auf die geheimnisvolle Südseeinsel zurückkehren.

Der Plot ist durchaus nachvollziehbar. Nachdem King Kong in New York von Fliegern getötet wurde, muss Carl Denham unter anderem für die Kosten geradestehen, die der Gorilla in der Stadt angerichtet hat. Am Boden zerstört, von den Gläubigern verfolgt, beschließt er mit Kapitän Englehorn, mit dem er damals den Affen auf der Insel entdeckt hat, in See zu stechen und sich somit den Verpflichtungen zu entziehen. Auf der Insel Dakang trifft Denham den norwegischen Skipper, der ihm damals die Karte der Südseeinsel verkauft hat, wieder. Nils Helstrom berichtet ihm, dass auf der Insel ein sagenhafter Schatz zu finden sei, was Denham und Englehorn dazu bringt, erneut zu dieser Insel zu fahren und Helstrom mitzunehmen. Dieser hat kurz davor den Schausteller Peterson umgebracht, dessen Tochter Hilda ebenfalls als blinder Passagier an Bord ist. Sie erkennt in Helstrom den Mörder ihres Vaters, muss aber ruhig bleiben, bis das Abenteuer auf der Insel überstanden ist. Helstrom stachelt die Mannschaft zur Meuterei an, weswegen Denham, Englehorn und Hilda auf der Insel ausgesetzt werden.  Hier gibt es dann nicht nur ein Wiedersehen mit dem  Eingeborenenstamm, der nicht sehr erfreut über die Rückkehr Denhams ist, sondern wir begegnen einem weiteren Gorilla, der aber nicht so groß wie King Kong ist. Es handelt sich dabei um dessen Sohn Kong. Kong zeigt insgesamt umgänglicher als sein Vater und darf sich immer wieder in verschiedenen Kämpfen mit diversen Urzeitwesen schützend vor die Menschen stellen, denen er sich verbunden fühlt. Auch der Schatz wird gefunden, wird aber für keinen der Beteiligten ein Quell des Reichtums, denn der Vulkan, der die Insel geformt hat bricht aus, weshalb die Protagonisten zusehen müssen mit heiler Haut davonzukommen. Dass dies das Ende für den Bösewicht bedeutet, liegt auf der Hand. Auch eine weitere Fortsetzung schließt das hier gewählte Ende aus.

Die oben angeführte kurze Zusammenfassung des Inhalts zeigt, dass der Film "King Kongs Sohn" recht lange braucht, um in Fahrt zu kommen und dadurch auch etwas dialoglastig wirkt. Tatsächlich beginnen die Ereignisse sich erst bei der Ankunft auf der Insel (Skull island) zu überschlagen. Wie im ersten Film überzeugen hier die Tricks, mit denen Buzz Gibson und Willis O'Brien die Urzeitwesen und natürlich Kong zum Leben erwecken. Spektakulär sind die mit der Stop-Motion-Technik animierten Kämpfe.

Die Schauspieler agieren den Rollen entsprechend - auch hier hat Robert Armstrong, der erneut Carl Denham verkörpert wieder die dankenswerteste Rolle, da er die unterschiedlichen Stimmungen seines Charakters immer wieder neu interpretieren darf.
Ansonsten merkt man gerade im Gang der Handlung dem Film an, dass es sich - auf der Welle des Erfolgs schwimmend - eher um einen Schnellschuss handelt, der mehr Zeit in der Vorbereitung verdient hätte.
Dass er aber bis heute in Deutschland nahezu unbekannt geblieben ist, hat er aber nicht verdient. Gerade das letzte Drittel des Film bietet gute Unterhaltung.




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